Tourismus
Zufriedene Gesichter in Ischgl nach der Wintersaison
Die Tourismushochburg Ischgl hat den ersten Winter seit der Pandemie beendet. Touristiker und Seilbahner zeigen sich zufrieden. Bei den Nächtigungen liege man rund 25 Prozent hinter dem letzten "normalen Winter" 2018/19. Die Silvrettaseilbahn AG investiert heuer 30 Millionen Euro.
ISCHGL (otko). In der Silvretta-Arena Ischgl-Samnaun gingen am 01. Mai die Liftschranken herunter. Am Tag davor feierten 11.000 Wintersportler mit den Kings of Leon beim "Top of the Mountain Closing Concert" auf der Idalp den Saisonabschluss – MeinBezirk.at berichtete.
Alexander von der Thannen: "Hervorragende Wintersaison"
Auf eine durchaus herausfordernde Wintersaison blicken der Tourismusverband Paznaun-Ischgl und die Silvrettaseilbahn AG zurück.
"Wir wollten am Beginn der Saison zum Opening ein Konzert machen, mussten dann aber die Eröffnung um drei Wochen verschieben. Dazu kam ein Auflagen- und Verordnungswirrwarr sowie eine frühere Sperrstunde. Trotzdem blicken wir auf eine hervorragende Wintersaison zurück",
betonte TVB-Obmann Alexander von der Thannen. Bei den Nächtigungen liege man derzeit nur rund 25 Prozent hinter dem letzten "normalen Winter" vor der Pandemie, das heißt 2018/2019. Auch die neue Eventreihe "Spring Blanc" mit Konzerten und Kulinarik sei gut angenommen worden - MeinBezirk.at berichtete.
Die zufriedenen Gesichter bei Touristikerin und Seilbahnern rühren daher, dass der Winter 2020/21 in Ischgl ein Totalausfall war. "Wenn uns jemand im Oktober 2021 gesagt hätte, dass das Ergebnis heuer so ausschauen würde, dann hätten wir das alle unterschrieben", so der TVB-Obmann.
Saison stand im Jänner an der Kippe
Auch für Seilbahnvorstand Günther Zangerl war der Winter "sehr schwierig und eine herausfordernde Situation". Gerade der Start am 03. Dezember ohne Gastro und Beherbergung habe mehr gekostet als in anderen Destinationen.
"Es war aber trotz aller Einschränkungen psychologisch wichtig, nach dem Ausfall der vorherigen Wintersaison zu starten. Im Jänner haben sich dann die Restriktionen ausgewirkt und die Omikronwelle schlug voll durch. Wir hatten bei den MitarbeiterInnen zahlreiche Ausfälle und die Saison stand an der Kippe",
blickte Zangerl zurück.
Trotzdem sei man mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Die Silvrettaseilbahn AG schließt heuer mit einem Umsatzrückgang von 22 bis 23 Prozent ab. Der Umsatz dürfte zwischen 63 und 64 Millionen Euro liegen – 2018/19 waren es 80 Millionen Euro.
30 Millionen Euro werden heuer investiert
Auch 2022 wird die Silvrettaseilbahn AG wieder kräftig investieren. Rund 30 Millionen Euro gibt das Unternehmen im heurigen Jahr aus. Das größte Projekt ist die Fertigstellung der Silvretta Therme bis Herbst 2022. "Damit soll der Tourismus im Sommer und Herbst weiter belebt werden. In das Alternativangebot investieren wir 70 Millionen Euro", informiert Zangerl.
Trotz Verzögerungen und Lieferschwierigkeiten bei Aluminium und Glas aufgrund der Krise und des Krieges in der Ukraine sei man gut im Zeitplan. Erhöht haben sich aber die geschätzten Koste. Durch die Preissteigerungen dürften diese um 15 bis 20 Prozent höher sein.
Herausforderung Mitarbeiterrequirierung
Ein weit größeres Problem dürfte aber die Requirierung von neuen MitarbeiterInnen sein. In der Silvretta Therme gibt es 80 Ganzjahresarbeitsplätze, die noch in den Spitzenzeiten durch Saisonpersonal ergänzt werden sollen.
"Trotz der großen Herausforderung sind wir hier zuversichtlich. Im letzten Jahr haben wir auch ein neues Mitarbeiterhaus mit 180 top-modernen Wohnungen errichtet",
verweist der Seilbahnvorstand.
Auch die nächsten Projekte stehen schon am Horizont. Falls die Skigebietserweiterung im Samnaun genehmigt wird, braucht es auch von Ischgl aus neue Verbindungsbahnen. Mittelfristig steht auch der Austausch der Silvrettabahn auf der Agenda. Die große Zubringerbahn auf die Idalp ist Baujahr 1998.
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