Bezirksblätter-Gespräch
Lentsch: "Bezirk Landeck braucht gezieltes Konjunkturpaket"

Der Zammer SPÖ-Landtagsabgeordnete Benedikt Lentsch nimmt im BEZIRKSBLÄTTER-Gespräch zu aktuellen Themen Stellung. | Foto: Othmar Kolp
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BEZIRK LANDECK (otko). Der Zammer SPÖ- Landtagsabgeordnete Benedikt Lentsch nimmt im BEZIRKSBLÄTTER-Gespräch zu aktuellen Themen Stellung. Ob er 2022 in Zams für das Bürgermeisteramt kandidiert, lässt er nach wie vor offen.

Konjunkturpaket gegen die Krise

Bei vielen Gesprächen im Bezirk Landeck werden dem Zammer SPÖ-Landtagsabgeordneten Benedikt Lentsch derzeit die zahlreichen Sorgen und Nöte der BügerInnen und UnternehmerInnen geschildert. "Bei einem Gespräch im Landtagsunterausschuss mit Vertretern von Bankinstituten wurde uns über viele Kreditstundungen im Lockdown I berichtet. Es gibt in der Corona-Krise derzeit viele Ängste. Die Menschen im Bezirk Landeck können aber nichts dafür", betont Lentsch im exklusiven Gespräch mit den BEZIRKSBLÄTTERN Landeck.
In diesem Zusammenhang unterstreicht er nochmals die Forderung nach einem gezielten Konjunkturpaket für den Bezirk Landeck. Es sei kein Geheimnis, dass der Tourismus ein wesentlicher Faktor für die Wirtschaft und die Menschen im Tiroler Oberland ist. Daher sei es umso wichtiger, die zu befürchtenden Einnahmeausfälle ernst zu nehmen und adäquate Maßnahmen zu entwickeln, um die wirtschaftliche und gesellschaftliche Lage trotz der Krise zu stabilisieren. "Wir müssen alles tun damit die Leute in Beschäftigung bleiben und die Wirtschaftskraft erhalten bleibt. Ich für meinen Teil werde mit aller Kraft im Tiroler Landtag dafür kämpfen, dass die Menschen im Oberland weiterhin ein lebenswertes Leben führen können", so der Landtagsabgeordnete. Allerdings werde das geforderte Konjunkturpaket von der ÖVP im Landtag ohne große Gegenargumente auf die lange Bank geschoben. "Der Antrag wurde bereits im Mai eingebracht. Für mich ist es völlig unverständlich, dass der Landeshauptmann tatenlos zusieht, wie sein Heimatbezirk Landeck geradewegs auf die wirtschaftliche Katastrophe zusteuert."

Der Zammer SPÖ-Landtagsabgeordnete Benedikt Lentsch nimmt im BEZIRKSBLÄTTER-Gespräch zu aktuellen Themen Stellung. | Foto: Othmar Kolp
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Pilotprojekt Hausärzteambulanz

Auch im Bereich Gesundheit und Pflege gibt es derzeit einige Baustellen. "Die vier offenen Kassenstellen in der Bezirkshauptstadt Landeck bereiten mir große Sorgen. Es wurden immer noch keine Nachfolger gefunden, was gerade bei den Hausärzten für die BürgerInnen große Probleme mit sich bringt. Viele Menschen aus dem Talkessel müssen wegen des Hausärztemangels in Landeck in die Täler ausweichen." In diesen Zusammenhang verweist Lentsch nochmals auf ein Pilotprojekt einer Hausärzteambulanz, die im Krankenhaus St. Vinzenz in Zams angesiedelt werden könnte. Auch dazu wurde von ihm im Oktober ein Antrag eingebracht, der von der ÖVP letzte Woche im Gesundheitsausschuss auf die lange Bank geschoben worden sei. "Es ist völlig unverständlich, dass hier seit Monaten nichts passiert und keine Besserung eingetreten ist."
Generell fordert Lentsch zur Bekämpfung des Ärztemangels weitere Attraktivierungsschritte seitens der Gemeinden. So könnten diese zur Verbesserung der Rahmenbedingungen angehende Ärzte bei der Ordinationssuche unterstützen oder die Kosten beim Sekretariat für ein Jahr übernehmen.
Nicht mit Kritik am zuständigen Landesrat Bernhard Tilg (ÖVP) spart der SPÖ-Landtagsabgeordnete am zentralen Pflege-Personalpool, den das Land Tirol in Zusammenarbeit mit der FH Gesundheit und dem AZW einrichtet. "Die Meldung kam erst am 9. November. Warum hat man mit dem Aufbau eines solchen Pools nicht schon vor sechs Monaten begonnen? Jeder hat gewusst, dass eine zweite Welle kommt. Auch die Krankenpflegeschule in Zams hätte beim notwendigen Ausbau von Personalressourcen eine gute Rolle spielen können."

Benedikt Lentsch hat im Tiroler Landtag Anträge zum "Ärztemangel im Bezirk Landeck", "Pilotprojekt Hausärzteambulanz im Krankenhaus St. Vinzenz Zams" und zur "Regional- und Standortentwicklung für den Bezirk Landeck" eingebracht. | Foto: SPÖ Tirol
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Bildung: Keine Generation-Corona

Einen neuerlichen Bildungslockdown wollte die SPÖ mit allen Mitteln verhindern. "Anstatt die Schulen jetzt zu schließen, wäre es viel wichtiger gewesen, in den letzten Monaten konkrete Pläne und eine ordentliche Strategie für den Bildungsbereich auszuarbeiten und umzusetzen. Vorschläge hat es diesbezüglich von Expertenseite genug gegeben. Dies wäre auch ein Garant für offene Schulen gewesen", kritisiert Lentsch. Schulschließungen seien natürlich der einfachste Weg und sollte auch von den vielen Fehlern und von den fehlenden Konzepten im Bildungsbereich ablenken. "Die Leidtragenden sind die vielen Schülerinnen und Schüler, denen ein Teil ihrer Zukunft genommen wird. Diese dürfen nicht die Verlierer der Krise sein und es darf keine Generation-Corona ohne Chancen auf Erfolg geben."

Gemeinde Zams: LA Benedikt Lentsch lässt die Frage, ob er als Bürgermeister bei den Gemeinderatswahlen 2022 kandidiert, derzeit noch offen. | Foto: Othmar Kolp
  • Gemeinde Zams: LA Benedikt Lentsch lässt die Frage, ob er als Bürgermeister bei den Gemeinderatswahlen 2022 kandidiert, derzeit noch offen.
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Entscheidung über Bürgermeister-Kandidatur

Auf die neuerlicher Frage, ob für ihn eine Kandidatur für das Bürgermeisteramt bei den Wahlen 2022 in Frage kommt, antwortete Lentsch: "Ich werde sehr oft darauf angesprochen. Meine Entscheidung werde ich bald bekannt geben. Zams ist meine Heimat und unser Dorf liegt mir sehr am Herzen."
In der aktuellen Krise steht für ihn aber im Vordergrund, dass die Gemeinde Zams alles unternimmt, um die finanziellen Ausfälle zu kompensieren und alle finanziellen Mittel beim Land und Bund abholt. "Hier ist in den letzten Monaten reichlich wenig passiert und das gäbe es noch einiges zu tun."

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