Wirtschaftskammer Landeck
Fachkräfteproblematik trifft besonders den Tourismus

Lösungen für Fachkräfteproblematik: Bezirksobmann Michael Gitterle, WK-Präsident Christoph Walser und Bezirksstellenleiter Otmar Ladner (v.l.). | Foto: Wirtschaftskammer Landeck
2Bilder
  • Lösungen für Fachkräfteproblematik: Bezirksobmann Michael Gitterle, WK-Präsident Christoph Walser und Bezirksstellenleiter Otmar Ladner (v.l.).
  • Foto: Wirtschaftskammer Landeck
  • hochgeladen von Othmar Kolp

LANDECK (otko). Der Arbeitskräftemangel quer über alle Branchen ist mittlerweile zum Problem geworden. Verfügbare Potenziale sollen aktiviert werden und es braucht auch stärkere Anreize für Arbeitslose sowie für NeueinsteigerInnen im Tourismus.

Lehrlingszahlen steigen erstmal wieder

Quer über alle Branchen hinweg dominiert derzeit in der Wirtschaft ein Thema – der Arbeitskräftemangel. Allein in Tirol fehlen zwischen 30.000 und 33.000 Arbeitskräfte. Erfreulich ist laut WK-Präsident Christoph Walser, dass erstmals seit Jahren wieder die Zahl der Lehrlinge steigt.

"Wir müssen den jungen Menschen ein Gefühl geben, dass es auch eine praktische Ausbildung gibt. Dies müssen wir auch den Eltern klarmachen",

verweist Walser auf das große Potenzial.
Auch die Betriebe im Bezirk Landeck sind ständig auf der Suche nach qualifizierten MitarbeiterInnen.

„Auch in unserem Bezirk schlägt die Fachkräfteproblematik voll auf. Wir müssen endlich wirksame Maßnahmen gegen den Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel schnüren. Dazu gehört die Aktivierung verfügbarer Potenziale, etwa bei Frauen, Migranten und älteren Personen. Die unterdurchschnittliche Beschäftigungsquote bei Frauen könnte beispielsweise mit einer Verbesserung der Kinderbetreuung entschärft werden“,

weiß WK-Bezirksobmann Michael Gitterle.

Lösungen für Fachkräfteproblematik: Bezirksobmann Michael Gitterle, WK-Präsident Christoph Walser und Bezirksstellenleiter Otmar Ladner (v.l.). | Foto: Wirtschaftskammer Landeck
  • Lösungen für Fachkräfteproblematik: Bezirksobmann Michael Gitterle, WK-Präsident Christoph Walser und Bezirksstellenleiter Otmar Ladner (v.l.).
  • Foto: Wirtschaftskammer Landeck
  • hochgeladen von Othmar Kolp

Stärkere Anreize für Arbeitslose

Es brauche daneben auch dringend stärkere Anreize für Arbeitslose.

„Dazu gehören eine Staffelung des Arbeitslosengeldes und die Abschaffung von Zuverdienstmöglichkeiten. Vermittelbare Positionen müssen derzeit normalerweise innerhalb einer Stunde vom Wohnort erreichbar sein. Die Wegzeit von vermittelbaren Positionen sollte auf eineinhalb Stunden ausgedehnt werden und bei Langzeitarbeitslosen gänzlich entfallen“,

so Gitterle. Auch bei der Beschäftigung von Nicht-EU-Bürgern sind noch längst nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Die Drittstaatenkontigente müssen dringend erhöht werden. Um den Fachkräftemangel wirkungsvoll zu bekämpfen, müssen unter anderem die harten Kriterien der Rot-Weiß-Rot-Karte gelockert werden. So sollten neben einer einschlägig abgeschlossenen Berufsausbildung auch ein Praxistest und langjährige Berufserfahrung anerkannt werden.

Wirtschaft zeigt sich trotz Herausforderungen zuversichtlich

Berufsfeld Tourismus schmackhaft machen

Die Lage spitzt sich insbesondere für die Tourismusbranche immer mehr zu. Anders als vielfach behauptet, ist der Fachkräftemangel nicht direkt auf Corona zurückzuführen. Die Branche ist insgesamt zu unattraktiv für Neueinsteiger.

"Wir haben beim 45.000 Einwohnern rund 45.000 Gästebetten. Hier brauchen wir bei Vollbelegung viel Manpower",

betont Gitterle.

Die Wirtschaftskammer Landeck. | Foto: Othmar Kolp
  • Die Wirtschaftskammer Landeck.
  • Foto: Othmar Kolp
  • hochgeladen von Othmar Kolp

Ausgehend von diesem allgegenwärtigen Problem des Fachkräftemangels ist in Landeck die Zertifizierung „JA! Hier arbeite ich gern!“ ins Leben gerufen worden. Mit diesem Gütesiegel werden sehr gute und faire Arbeitsbedingungen in der Hotellerie ausgezeichnet und dadurch die Sichtbarkeit der ausgezeichneten Betriebe am Arbeitsmarkt erhöht. Basierend auf einer Mitarbeiterbefragung wird das Gütesiegel, ähnlich der Hotelklassifizierung, in drei Kategorien vergeben.

„Durch das ,JA! Hier arbeite ich gern!‘-Siegel soll jungen Menschen das Berufsfeld der Hotellerie schmackhaft gemacht werden. Hervorragende Arbeitgeber, welche stark bemüht sind, ihren Mitarbeitern beste Arbeitsbedingungen zu gewährleisten, werden so vor den Vorhang geholt und bekommen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber ihren Mitbewerbern“,

erklärt Gitterle.

Premiere für Gütesiegel "Ja! Hier arbeite ich gern" – mit VIDEO


Mehr News aus dem Bezirk Landeck: Nachrichten Bezirk Landeck

Lösungen für Fachkräfteproblematik: Bezirksobmann Michael Gitterle, WK-Präsident Christoph Walser und Bezirksstellenleiter Otmar Ladner (v.l.). | Foto: Wirtschaftskammer Landeck
Die Wirtschaftskammer Landeck. | Foto: Othmar Kolp
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.