Landeck ist Ökomodellbezirk

Klimmer Jakob, Witting Gerhard 1_ | Foto: Tiefenbacher

Der Bezirk Landeck wurde zur Klima- und Energiemodellregion erklärt.

BEZIRK LANDECK (tani). Aus über 100 Bewerbern wählte das Umweltministerium 37 Bezirke zu Energiemodellregionen aus, darunter war der Bezirk Landeck – quasi als Auszeichnung dafür, bereits mehrere einschlägige kommunale Projekte im Bereich erneuerbare Energie und Energiesparen entwickelt und umgesetzt zu haben. Besondere Bonuspunkte brachte die Förderung des öffentlichen Verkehrs ein. Als Vorzeigeprojekte gelten die Biogasanlage in Ischgl, das attraktive öffentliche Personennahverkerssystem inklusive Skibusse im Stanzertal und das gemeindeeigene Kraftwerk in St. Anton. Der Skiort am Arlberg zum Beispiel versorgt sich selbst mit Strom. Es wird sogar mehr als die Eigenbedarfsmenge produziert. Erzeugt werden 45 Millionen kWh Strom, benötigt werden 30 Millionen kWh.

Koordinationsprozess
Der Bezirk Landeck will sich im Rahmen eines zweijährigen Koordinationsprozesses weiter entwickeln. Das große Ziel dabei ist den Bezirk langfristig von fossilen Energieträgern (Erdöl, Erdgas, Kohle) unabhängig zu machen. Daraus ergibt sich ein Mehrfachnutzen: die Wertschöpfung bleibt im Bezirk, es entstehen Jobs und die Umweltbelastung wird reduziert. Ein Detailziel formulierte Jakob Klimmer, Leiter des regioL-Arbeitskreises „Erneuerbare Energien und ressourcenschonende Kreisläufe”: Im Stromsektor soll die Eigenversorgung durch Trinkwasserkraftwerke gesteigert werden. Im Bezirk sei ein erhebliches Potential vorhanden, es müsse nur ausgenutzt werden. „Jede Gemeinde hat einen oder mehrere Hochwasserbehälter. Das Wasser fließt aber ungenutzt den Berg hinab”, meinte Klimmer. Eine Stromquelle von geschätzten 50 Millionen kWh. Mit dieser Menge könnten 14.000 Haushalte versorgt werden.

Verstärkte Aktivitäten will man laut regioL-Obmann Gerhard Witting auch in den Bereichen Biomasse (z. B. Hackschnitzel), Biogas (aus Klärwerksanlagen), öffentliches Verkehrsangebot sowie Solarenergie setzen.

Energiemanager
Bei der Umsetzung der Projekte soll ein eigener Energiemanager helfen. Er wird vorerst für zwei Jahre eingestellt. Vom Klima- und Energiefonds gibt es dafür 100.000,- Euro. Das Einbringen von 40.000,- Euro Eigenmittel war die Voraussetzung für diese Förderung. Geholfen hat das Land Tirol und die Tiwag. Das Land steuert 35.000,- Euro bei und die restlichen 5000,- Euro kommen von der Tiwag.

Dem Verein regioL kommt die Aufgabe zu, Ideen und Konzepte zu entwickeln, die Gemeinden zum Mitmachen bewegen bzw. die Informationen ans Licht zu bringen.

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