Auslandseinsätze des ÖBH: Ein Südsteirer im Libanon!

- Michel Malanczuk (r.) vor seinem Arbeitsgerät und einem ausländischen Kameraden.
- Foto: KK
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Zugsführer Michel Malanczuk beendete im Dezember seine 9. Auslandsmission. Einsatzort: Libanon.
Friedensunterstützende Aufgaben werden in der internationalen Gemeinschaft immer wichtiger. Seit 1960 haben mehr als 90.000 österreichische Soldaten an über 50 internationalen Missionen teilgenommen. Für einen südsteirischen Milizsoldaten gehören diese Einsätze schon zur Selbstverständlichkeit. Die Rede ist von Michel Malanczuk, der das militärische Handwerk bei der Kaderpräsenzeinheit des Jägerbataillons 17 erlernte und kürzlich von seinem 9. Auslandseinsatz heimkehrte.
Bosnien und Kosovo lernte der 40-Jährige regelmäßig als Kadersoldat kennen. Nun war aber Libanon an der Reihe, ein Staat in Vorderasien am Mittelmeer. Der Libanon grenzt im Norden und Osten an Syrien und im Süden an Israel. „Ein heißes Pflaster. Die Politik des Libanon ist geprägt von Machtteilung und Auseinandersetzungen zwischen den politischen Lagern. Es besteht immer Gefahr, dass regionale Konflikte zu Gewalt führen“, erklärt der Ehrenhausener.
Große Verantwortung
Sein genauer Einsatzort war Naqoura, im Süden nahe der israelischen Grenze. Dort im Hauptquartier des österreichischen Kontingents (AUTCON/UNIFIL) nahm er die Aufgaben eines Busfahrers im Personentransportzug wahr. Sein Hauptaufgabengebiet war der Transport von Soldaten aus 130 Nationen zu ihren Einsatzorten und retour. Regelmäßig stand auch der Transport von Soldaten, die zum Heimaturlaub aufbrachen, zum Flughafen Rafiq-Hariri-Beirut am Programm. Natürlich mit Begleitfahrzeug samt bewaffneten Insassen.
Ab in den Kosovo
Nicht selten saßen auch hohe Militärs, Minister oder Politiker aus den verschiedensten Ländern im Bus. „In der Regel war ich Englisch sprechend ein ganzes Jahr lang etwa 1.500 km pro Woche und oft zwölf bis 18 Stunden in meinem Bus der Marke Nissan Civilian (26 Sitzer) unterwegs. Die Verantwortung war dementsprechend groß, auch der Respekt auf der Straße“, schwärmt Malanczuk von der großen Anerkennung vieler Soldaten am Ende seiner Mission.
Als Dankeschön erhielt der Südsteirer, der in der Nähe von Düsseldorf aufwuchs, eine französische Nationalflagge von Soldaten der Fremdenlegion. „Franzosen sind sehr stolz, sie geben die „Trikolore“ eher selten aus der Hand. Ich habe mich sehr über das Präsent gefreut“, so der Südsteirer, der bereits im April wieder im Flieger nach Kosovo sitzt.


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