Der „Sigl-Opa“ gibt hurtig Gas
Ein Salsacher trotzt dem Alter mit Arbeit, Musik, Sport und viel Engagement.
Bevor er sich dem Gespräch mit der WOCHE widmen kann, hat er noch etwas zu erledigen: Im Bauernladen ist ein Kunde zu bedienen. Der frische Vogerlsalat und viele hauseigene Produkte sowie regionale Erzeugnisse locken auf den Gemüsehof Hödl in Salsach bei Deutsch Goritz. Anton Hödl, der flinke, ambitionierte „Verkäufer“, ist 91 Jahre alt.
Arbeit und Familie halten fit
„Die Kontakte, die ich durch den Betrieb und den Verkaufsstand habe, sind für mich ganz wichtig. Auch der Umgang mit den jungen Leuten hält mich aktiv“, erklärt Hödl vulgo „Sigl-Opa“ – als dieser ist er in der Region bekannt. Ob Gemüsezustellung in der näheren Umgebung, Holzschneiden oder andere Arbeiten, der fitte Senior genießt es, gebraucht zu werden. „Ich arbeite mit einer kleinen Motorsäge und fahre lieber mit dem nicht so schweren Traktor“, zollt Hödl seinem Alter doch schmunzelnd Tribut.
Den Grundstein für den Gemüsebau, den Sohn und Schwiegertochter betreiben, legte Anton Hödl: „Neben der Landwirtschaft mit Rindern und Schweinen habe ich schon Essiggurken angebaut, Abnehmer war die Firma Felix.“ Als Jungbrunnen nennt Anton Hödl unter anderem seine Familie: „Auch das seelische Befinden ist für aktives Altern von Bedeutung. Eine harmonische Umgebung in der Familie trägt dazu bei“, so der vierfache Vater, der sich auch an elf Enkeln und zehn Urenkeln erfreuen kann. Am Ostersonntag und am Christtag kommen immer alle zusammen.
Auch seine Freizeitgestaltung lässt das Alter völlig vergessen: Gegen den leidenschaftlichen Motorradfahrer – seine Puch, die er sich im Jahre 1957 gekauft hat, brachten die Enkel zu seinem 80. Geburtstag wieder auf Vordermann – sieht auch auf dem Tanzparkett so mancher Junge alt aus.
Allseits bekannt und beliebt
„Ich habe offensichtlich gute Gene. Aber die körperliche Bewegung ist wichtig“, weiß der „Sigl-Opa“. Seine Radtouren mit Freunden führen ihn oft auch nach Slowenien. Der Gesundheit zuliebe geht es ohne Rauch: „Im Krieg und während der Gefangenschaft in Sibirien habe ich viel geraucht, nach meiner Heimkehr im Jahr 1947 habe ich aber aufgehört.“ Auch Wein wird nur in Maßen genossen, am liebsten der selbst produzierte „Heckenklescher“. Neben Wanderungen des Musikliebhabers mit dem Edlseer-Fanclub – die Edlseer spielten für ihn zum 90. Geburtstag auf – führen ihn Urlaubsfahrten immer wieder auf die Sommer-alm oder nach Kärnten. Erst im Vorjahr hat er sich ein neues Auto gekauft.
Dass dem „Sigl-Opa“ auch noch Zeit für Aktivitäten im Seniorenbund, bei zwei Ortsverbänden des Kameradschaftsbundes und beim Dorfgestaltungsverein bleibt, steigert natürlich seinen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad.
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