Die besten Moste und Säfte des Landes
Bei der Landesprämierung 2015 stellten sich über 80 Produzenten mit ihren 352 Mosten und Säften der Jury.
(hk) Es war derart still im Mehrzwecksaal des Bildungszentrums für Obst- und Weinbau in Silberberg, dass man eine Stecknadel fallen hören hätte können. Derart konzentriert war die 18 Experten zählende Jury, die in neun Saft- und neun Mostkategorien die besten Säfte und spritzigsten Moste sowie sechs Landessieger der Steiermark auszuwählen hatte.
Schwerarbeit für Jury
Die Fachjury, der geschulte Fachleute, Mostsommeliers und Produzenten sowie Bundeskellereiinspektor Josef Spath und Univ.-Prof. DI Dr. Erich Leitner von der TU Graz angehörten, war bei 352 Proben von über 80 Produzenten sehr gefordert. Zu beurteilen waren Geruch, Geschmack, Fruchtcharakter, Typizität, Produktharmonie und Mundgefühl der unvergorenen klassischen Fruchtsäfte und Nektare sowie der aus Äpfel, Birnen und Beeren vergorenen Obstweine (6 - 8% Alk.).
Das Urteil der Jury
Das Geheimnis um die Landes- und Sortensieger wird erst am 27. März in der Naturpark-Arena Pöllauberg bei der Verleihung der Urkunden und Auszeichnungen an die Landessieger gelüftet.
Direktvermarktung dominiert
"90% der Säfte und Moste wird ab Hof vermarktet. Das Kerngebiet liegt zwischen Gleisdorf und Hartberg. Aber Produzenten gibt es praktisch überall in der Steiermark", erzählt Obstbauberater Georg Thünauer. Für die Gastronomie würden, so Thünauer, angesichts einer Debatte um Alkohol, Moste und Säfte immer mehr zu einem wichtigen Thema. "Most ist ein spritziges, weinähnliches Getränk, das nur einen Alkoholgehalt zwischen sechs und acht Prozent hat", betont der Obstbauberater der Landwirtschaftskammer.
Andererseits liege in der Veredelung des Obsts auch für die Produzenten eine Chance, ein Einkommen zu erwirtschaften. Schließlich gäbe es einen stabilen Mostpreis, während die Preise für die Rohware - wie etwa Äpfel - einen Verfall erleben.
Qualität statt Quantität
Die Landesprämierung gibt es auch bereits über 20 Jahre. Sie ist ein Beitrag der Landwirtschaftskammer Steiermark zur Qualitätsverbesserung und Qualitätssicherung", weiß Wolfgang Mazelle, Leiter der Obstbauabteilung der Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft Steiermark.
"Bei Tafelobst sind die Preise unzufriedenstellend, weil es in den vergangenen Jahren große Ernten, einen Rückgang des Konsums und Sanktionen gegen Russland gegeben hat", erzählt Mazelle. Zu Most und Säften veredeltes Tafelobst sieht auch er als Einkommensquelle oder Hauptstandbein oder zweites Standbein für spezialisierte Betriebe. Die Obstbaubetriebe müssten verstärkt auf Qualität setzen. "Der Strukturwandel bei den bäuerlichen Obstbaubetrieben erfolgt durch den verschärften Wettbewerb rasanter", bilanziert der Leiter der Obstbauabteilung der Landwirtschaftskammer Steiermark.
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