Vollbremsung für Fahrschulen
Christian Hotter fordert klare Regeln für Prüfungen und Kurse

Fahrschulchef Christian Hotter sieht mit der aktuellen Corona-Politik seine Kunden in Stich gelassen und über Lang auch die eigene Existenz in Gefahr. | Foto: Elisabeth Kure
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Aufgrund der geltenden Corona-Maßnahmen befinden sich Fahrschulen in einer prekären Lage. Christian Hotter, Fahrschulbetreiber in Wagna und Ausschussmitglied in der Fachvertretung der Fahrschulen, fordert deshalb ein Ende des vernichtenden Stillstands und klare Regeln für Prüfungen und Kurse.

WAGNA. Rigorose Prüfungssperren und langfristige Unterrichtsverbote: Seit Beginn des zweiten Lockdowns am 17. November 2020 bremsen drastische Einschränkungen den Fahrschulbetrieb. Die Arbeit von Fahrschulen ist mit Beratungstätigkeiten und Fahrstunden auf ein absolutes Minimum reduziert. Dadurch kommen Schüler in ihrer Ausbildung nicht voran und müssen Geduld beweisen. Für Fahrschulen werden die kommenden Monate aufgrund des Rückstaus bei Prüfungen und Kursen zur Bewährungsprobe, wenn die Situation nicht gar Existenzen bedroht.

Klarheit gefordert

„Dass wir zurzeit Fahrstunden geben dürfen, ist ein Tropfen auf den heißen Stein. In Wirklichkeit ist niemandem mit einer finalen Prüfungsvorbereitung geholfen, wenn noch nicht einmal zu erahnen ist, wann Prüfungen wieder möglich sein werden. Bis Schüler den Theorieteil absolvieren dürfen, können Wochen oder Monate vergehen. Daher sind auch Erstfahrstunden bedenklich, weil eine überbrückende Fahrpraxis fehlt. Somit herrscht seit neun Wochen praktisch Stillstand im Ausbildungssektor“, verdeutlicht Christian Hotter, Fahrschulbetreiber und Ausschussmitglied in der Fachvertretung der Fahrschulen. Er fordert den sofortigen Vollbetrieb und einen klaren Fahrplan für die kommenden Wochen und Monate: „Wir benötigen dringend Klarheit und Perspektive, doch der Informationsfluss von Bund und Land ist dürftig. Man hält uns hin!“, kritisiert der Firmeninhaber. Täglich erreichen sein Unternehmen Anfragen von Schülern und besorgten Eltern, die wissen wollen, wann Kurse und Prüfungen nachgeholt werden können. Doch: „Solange nicht verlässlich geregelt ist, wann wir wieder öffnen dürfen, müssen wir Luftschlösser bauen und sind gezwungen, unsere Kunden zu vertrösten“, ärgert sich Hotter.

Fachkräfte schwer zu finden

"Langfristig zwingt die Stop & Go-Politik Fahrschulen in die Knie. Je länger diese im Teilbetrieb arbeiten müssen, desto größer werden die Umsatzeinbußen und zu erwartender Personalengpässe nach der coronabedingten Zwangspause. Der Rückstau nach dem zweiten und dritten Lockdown ist weitaus größer als nach dem ersten im Frühjahr 2020", so Hotter weiter. Schon jetzt warten rund 200 Schüler auf ihren Prüfungsantritt und weitere 120 Schüler auf den Ausbildungsbeginn. „Um alle unterbrochenen Ausbildungen aufzuholen und parallel dazu mit Neuausbildungen zu jonglieren, wird es nicht ausreichen, 7 Tage die Woche 24 Stunden zu arbeiten. Wir werden gezwungen sein, Neukunden abzulehnen“, weiß Hotter aus den Erfahrungen der ersten Corona-Vollbremsung, bei der er rund 20 Prozent des durchschnittlichen Jahresumsatzes und ein Viertel an Neukunden verschmerzen musste. Personal kurzfristig aufzustocken, sei aber nahezu ein Ding der Unmöglichkeit. Fachpersonal ist schwer zu bekommen, die Ausbildung zum Fahr- oder Fahrschullehrer dauert bis zu einem Jahr und ist keine Option.

Politik straft Fahrschulen grundlos

Die restriktiven Regierungsmaßnahmen für seine Branche kann Hotter nicht nachvollziehen: „Menschenmassen in öffentlichen Verkehrsmitteln oder größere Personengruppen in Gondeln werden toleriert, aber unsere Lehrsäle und Prüfungsräume müssen leer bleiben, obwohl hier sämtliche Schutzmaßnahmen, angefangen vom Abstand bis hin zum regelmäßigen Lüften, problemlos eingehalten werden können!“ Dass Fahrschule auch zu Corona-Zeiten funktioniert, hat er in seinem Betrieb schon bewiesen. Seit dem ersten Lockdown unterstützt Hotter die Strategien der Politik, indem sämtliche Sicherheitsmaßnahmen erfüllt und hohe hygienische Standards eingehalten werden. „Wir haben unsere Abläufe an die Gegebenheiten angepasst und arbeiten mit einem umfassenden Präventionskonzept, das die Sicherheit von Kunden und Mitarbeitern im Blick hat.“

Zur Person

Der gebürtige St. Georgener Christian Hotter ist Ausschussmitglied in der Fachvertretung der Fahrschulen und Inhaber der gleichnamigen Fahrschule Hotter, die er 2004 in Leibnitz gegründet hat. Seit 2008 gibt es einen zweiten Standort in Deutschlandsberg. Mit 25 Mitarbeitern und gut 1.900 Fahrschülern jährlich gehört die Fahrschule Hotter heute zu den größten Fahrschul- Einzelunternehmen in der Steiermark. Gemessen am Prüfungserfolg zählt das Unternehmen zu den erfolgreichsten Ausbildungsstätten österreichweit: Seit Firmenbestehen hält die Fahrschule eine Erfolgsquote von über 95 Prozent. Weitere Informationen finden Sie auf www.hotter.at

Fahrschulchef Christian Hotter sieht mit der aktuellen Corona-Politik seine Kunden in Stich gelassen und über Lang auch die eigene Existenz in Gefahr. | Foto: Elisabeth Kure
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