Das Reisen innerhalb von Schottland
Was ich immer schon sehr interessant empfunden habe ist die Tatsache, dass Busfahrten gleicher Strecken hier unterschiedliche Preise haben. Die Differenz der Ticketpreise ergibt sich einfach aus der gewählten Abfahrtszeit, sodass eine Busfahrt um eine Stunde später bereits einige Pfund mehr kostet. Auch ganz wichtig, manchmal kostet eine Hin- und Rückfahrt weniger als eine einfache Fahrt. Und natürlich nicht zu vergessen, bucht man sich die Busfahrt zwei Tage vorher über das Internet, kann man sich so auch etwas Geld einsparen.
Was nebenbei immer wieder fasziniert, ist die Ratlosigkeit vieler Fahrgäste. Ob Brite oder nicht, fragend schaut man sich an und weiß auch nach der Antwort auf die Frage des Zielortes noch immer nicht sicher, ob man nun den richtigen Bus gewählt hat oder nicht. Vor allem ob man den nun aussteigen muss oder ob es weitere Stopps in diesem Ort gibt. Sehr witzig war es in Glasgow, dort wird zweimal bei der Queen Station gehalten, weil es einmal die Untergrundbahn ist und das zweite Mal auf der Nebenstraße bei der Zugstation.
Allerdings sind die Busfahrer meistens eh sehr freundlich, was mir auch beim Zugfahren immer wieder auffällt. Hier gibt es sicher das freundlichste, hilfsbereiteste und auskunftsfreudigste Personal. Auch wenn die Durchsagen nicht mal englischsprachige Reisende verstehen und viele Fragezeichen auftauchen, ob der Zug jetzt wirklich auch dorthin fährt wo man eigentlich hin will. Es gibt ja unter BritRail verschiedenen Linien, die entsprechend ihrer Fahrstrecken unterschiedlich heißen.
Zum Straßenverkehr kann ich nur eines sagen, hier macht es Spaß zu fahren. Denn in Großbritannien und Irland gibt es zwar den Linksverkehr und teilweise verdammt enge Straßen, aber ein jeder fährt diszipliniert auf seiner Seite und das in einem ziemlich hohen Tempo. Man passt sich dieser Geschwindigkeit unweigerlich an, weil es bei dem kurvigen Gelände schwer zu überholen ist und man nicht die Ursache für eine lange Karawane sein will. Sogar die vielen Wohnmobile sorgen hier für keinen Stau. Wenn man dann die Regeln beim Kreisverkehr mal verstanden hat und nicht länger mit der rechten Hand nach der Gangschaltung sucht, dann ist man hier eh schon verkehrstauglich.
Aber ich werde mir nun doch eher ein Rad zulegen. Erstens ist es der ideale Ausgleich zu meiner Arbeit im Hotel und zweitens sehe ich da mehr von der Umgebung. Und deswegen bin ich ja eigentlich hier.
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