Das Stiefingtal – die klimafitte Vorzeigeregion bekämpft Schädlinge
Die Gemeinden des Stiefingtales passen sich seit Jahren erfolgreich an die vom Menschen hervorgerufene Klimakrise an. Das gemeinsame Ziel ist, sich vor den Schäden zu schützen und lernen, damit umzugehen.
Das Stiefingtal ist seit 2018 eine KLAR! Region - eine Klimawandel-Anpassungsmodellregion. Jetzt beginnt eine neue Phase. In den nächsten drei Jahren sind vielfältige Aktivitäten geplant. Diese reichen von Schauversuchsfeldern bis hin zu Exkursionen, Vortragsabenden und Stammtischen.
Eine Weiterbildung von Gemeindemitarbeitern bildete den Startschuss. Dr. Otmar Winder und Mag.a Dr.in Eva Lenhard vom UBZ-Steiermark informierten in ihren Vorträgen die Anwesenden über invasive Neobiota. Das sind pflanzliche und tierische Organismen, die durch absichtliches oder unabsichtliches menschliches Zutun nach Österreich gelangten. Die meisten der so zu uns gelangten Pflanzen und Tiere verhalten sich unauffällig. Einige wenige hingegen verdrängen standorttypische Arten oder stellen gesundheitliche Probleme dar. In Österreich führen Sie jedes Jahr zu enormen ökologischen, ökonomischen und gesundheitlichen Schäden. Anhand von mitgebrachten pflanzlichen und tierischen Beispielen besprachen die Teilnehmer Erkennungsmerkmale und Bekämpfungsmethoden.
Exkursion in der Gemeinde
Den Abschluss bildete eine Exkursion im Gemeindegebiet von St. Georgen an der Stiefing. Die Gemeindemitarbeiter beobachteten vor Ort bekannte und weniger bekannte Arten und diskutierten deren Problematik.
Die Berg- und Naturwacht unter der Leitung von Frau Monika Tatzer unterstützt die Gemeinden bei der Bekämpfung der Neophyten tatkräftig. Seit Jahren erbringen die Mitglieder eine Vielzahl an freiwilligen Leistungen. Sie mähen mit der Sense etwa das drüsige Springkraut oder den Riesen-Bärenklau. Diesen entfernen die Freiwilligen mit Schutzausrüstung, da Berührungen zu schmerzhaften Blasen führen, die schwer heilen. Mit ihrem Engagement schützen die Ehrenamtlichen die Artenvielfalt im Stiefingtal.
Weitere Maßnahmen geplant
Nächstes Jahr lernen und arbeiten die Schulen und Kindergärten mit Frau Monika Tatzer und Frau Dr.in Gabriele Leitner, ebenfalls von der Berg- und Naturwacht. Im Rahmen von Neophytenwanderungen besprechen und bekämpfen sie mit den Kindern Arten, die wohl für die Natur ein Problem, doch für die Gesundheit keine Gefahr darstellen. Sie erhalten zahlreiche Informationen über problematische Pflanzenarten sowie deren Auswirkungen und Möglichkeiten zur Eindämmung.
Seit 2018 unterstützt der Klima– und Energiefonds der Österreichischen Bundesregierung im Stiefingtal Maßnahmen, um sich vor den Schäden der Klimakrise zu schützen und zu lernen damit umzugehen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.