Interessensgemeinschaft deckt auf
Der neue Fahrplan straft die Südsteirer
Am 12. Dezember 2021 ist es wieder so weit. Ein neuer Fahrplan tritt in Kraft und soll das Bahnfahren attraktivieren. Aus der Sicht der Interessensgemeinschaft "Neue Radkersburger Bahn" ist das Angebot für die Bahnkunden wenig erfreuliches. Die Fahrzeit bleibt mit über 40 Minuten für die knapp 32 Kilometer weiter unattraktiv, an den Haltestellen Schwarza und Lichendorf wird teilweise nicht mehr angehalten und die schnellste Verbindung von Bad Radkersburg nach Wien Hauptbahnhof soll uns wegen einer zwei Minuten späteren Ankunft in Spielfeld-Straß davonfahren.
So erfreulich die Einführung des Klimatickets nun auch sein mag, wenn das Angebot nicht passt, wird man trotzdem nicht auf die Bahn umsteigen. Sehr enttäuscht ist man derzeit in der Südsteiermark über den neuen Fahrplan, der uns am 12. Dezember präsentiert werden soll. Die Attraktivierung des Bahnfahrens hat bei uns leider nicht funktioniert, ist doch der alte Fahrplan wesentlich attraktiver, als der neue. Mit einer Fahrzeit von 40 Minuten und mehr für die 31,6 Kilometer von Spielfeld-Straß nach Bad Radkersburg ist man von einer konkurrenzfähigen Verbindung noch sehr weit weg. Zumal dafür bei sieben Verbindungen auf das Anhalten in Schwarza und Lichendorf verzichtet werden soll. Wenn man hier Angebot wegnimmt muss man auch damit rechnen, dass wieder mehr Fahrgäste mit dem privaten PKW nach Spielfeld-Straß fahren und erst dort in den Zug einsteigen. Es passiert also genau das, was wir mit aller Kraft verhindern wollen. Auch bei den überregionalen Verbindungen hat man uns leider benachteiligt. Bis dato hatten wir um 10:02 Uhr und um 18:02 Uhr zwei Verbindungen von Bad Radkersburg nach Wien Hbf. bei denen wir nur in Spielfeld-Straß umsteigen mussten und in vier Stunden in Wien waren. Im neuen Fahrplan sollen wir diese Verbindung verlieren, weil der EuroCity um 18:48 Uhr in Spielfeld-Straß abfährt, der Zug aus Bad Radkersburg aber erst um 18:50 Uhr ebendort ankommt. Wegen dieser zwei Minuten soll nun die Wien Reise um ein Vielfaches verlängert werden, was natürlich wieder ein zusätzlicher Grund ist, mit dem privaten PKW nach Spielfeld-Straß zu fahren und erst dort in den Zug einzusteigen.
Angebot stimmt nicht
Anhand dieser Beispiele kann man also erkennen, dass ein schlecht erstellter Fahrplan alle Vorteile eines gut gemeinten Klimatickets zunichtemachen kann und man sich den Umstieg auf die Bahn darum doch nicht antut, weil eben das Angebot nicht stimmt. So etwas passiert, wenn man sich mit den Betroffenen nicht abspricht. Unserer Meinung nach sollte der Fahrgast und Bahnkunde im Mittelpunkt des Interesses bei der Fahrplanerstellung stehen. Wir haben aber den Eindruck, dass das bei der Erstellung unseres Fahrplanes nicht der Fall gewesen sein könnte. Wir würden uns über eine Entschärfung der Situation sehr freuen, zumal wir bis zum 12. Dezember ja noch Zeit hätten.
Nach einer ersten Anfrage beim ÖBB Personenverkehr Graz durch die Interessensgemeinschaft Neue Radkersburger Bahn ließ man uns wissen, dass man nicht beabsichtigt das fertige Paket noch einmal aufzuschnüren.
Für die Fahrgäste der Radkersburger Bahn,
Armin klein, Obmann der
Interessensgemeinschaft
„Neue Radkerburger Bahn“
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