Umweltschutz
Fernwärme ist in Leibnitz am Vormarsch
Die Stadtgemeinde Leibnitz ist mit CO₂-freier Fernwärme am Weg zur Umwelt- und Energievorzeigestadt.
"Eines der Ziele des Bürgerbeteiligungsprozesses Leibnitz 2030 ist es, aus Leibnitz eine Umwelt- und Energie-Vorzeigestadt zu machen", betont Bürgermeister Helmut Leitenberger. Vor allem der CO₂-Ausstoß sowie die Minimierung des Feinstaubes sind hier wichtige Anliegen.
Wichtiger Schritt
Einen wichtigen Schritt geht die Stadtgemeinde durch die Fernwärmeversorgung mit der Nahwärme Tillmitsch und Bioenergie Leibnitzerfeld. "Dank dieser innovativen Fernwärmebetreiber werden neben Wohngebäuden auch öffentliche Gebäude und Betriebe im Stadtgebiet mit Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme aus 100 Prozent erneuerbarer Energie versorgt", freut sich der Ortschef. Eine weitere Innovation ist es, dass mit der Nahwärme Tillmitsch und der Bioenergie Leibnitzerfeld zwei Anbieter in Zukunft eng kooperieren werden. "Wir haben uns entschieden, die beiden Wärmenetze zusammenzuschließen. Das ermöglicht den wechselseitigen Austausch von Wärme und damit einen effizienten und ressourcenschonenden Betrieb", erörtern Markus Haselbacher (Nahwärme Tillmitsch) und Jakob Edler (Bioenergie Leibnitzerfeld).
Österreichisches Leitprojekt
Jakob Binder koordiniert die wissenschaftlichen Tätigkeiten rund um den Fernwärmeausbau von Leibnitz im Rahmen des Forschungsprojektes ThermaFlex. "Das österreichische Leitprojekt ThermaFlex ist europaweit einzigartig und hat zum Ziel, den Anteil an erneuerbaren Energiequellen von Wärmenetzen zu erhöhen", erörtert Binder. An sieben Standorten wird dieses Leitprojekt durchgeführt, einer davon ist die Stadtgemeinde Leibnitz. Besonders bemerkenswert: Durch das Forschungsprojekt und den Fernwärmeausbau werden allein in Leibnitz 10.000 Tonnen CO₂ eingespart – das entspricht in etwa zehn Prozent des CO₂-Ausstoßes der Stadt Leibnitz.
Bitte um Verständnis
Durch die ständige Erweiterung des Fernwärmenetzes in und um Leibnitz kommt es zu Behinderungen. "Wir bitten um Verständnis, dass aufgrund der Grabungsarbeiten öfters Straßenabschnitte gesperrt sind", betont Astrid Holler. Es ist jedoch ein Ziel, die Abstimmung in diesem Bereich zu verbessern. "Wir werden künftig die Bevölkerung rechtzeitig über die Möglichkeit zum Anschluss an das Fernwärmenetz informieren", betonen alle Beteiligten. Die Anschlusskosten für ein Einfamilienhaus belaufen sich auf 8.000 bis 10.000 Euro. "Es klingt nach viel, aber der Kunde bekommt fertige Energie und hat keinerlei Wartungskosten. Überdies gibt es auch zwei Fördermöglichkeiten, über den Bund und über das Land", so Markus Haselbacher.
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