Tillmitsch
Geplante Multifunktionssportanlage erhitzt die Gemüter

GR Thomas Temmer (WIR für Tillmitsch) präsentierte den Plan der Multifunktionssportanlage, die am Possath-Areal entstehen soll. Der Container wird laut Plan mit Lärchenholz verkleidet, ist beheizt, klimatisiert und kann jederzeit auf einen anderen Standort gebracht werden. Die WC-Anlagen sind öffentlich zugänglich. | Foto: Waltraud Fischer
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  • GR Thomas Temmer (WIR für Tillmitsch) präsentierte den Plan der Multifunktionssportanlage, die am Possath-Areal entstehen soll. Der Container wird laut Plan mit Lärchenholz verkleidet, ist beheizt, klimatisiert und kann jederzeit auf einen anderen Standort gebracht werden. Die WC-Anlagen sind öffentlich zugänglich.
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Mit einer hitzigen Debatte startete am Donnerstagabend die Gemeinderatssitzung in Tillmitsch. Eine geplante Multifunktionssportanlage im Ort sorgt für Wirbel. ÖVP und WIR wollen in Tillmitsch die Jugend ins Dorf holen. Anrainer, SPÖ und FPÖ wettern dagegen.

TILLMITSCH. Angesagt war am Donnerstagabend um 18:30 Uhr in Tillmitsch eine gewöhnliche Gemeinderatssitzung, doch diesmal war das Publikumsinteresse besonders groß, und viele mussten sich mit einem Stehplatz begnügen. Der Anlass: Eine geplante Multifunktionssportanlage am ehemaligen Possath-Areal in der Gemeinde Tillmitsch lässt zurzeit die Wogen im Ort hochgehen. Projektgegner (Anrainer) und vermeintliche Projektbefürworter machen jeweils mit einer Unterschriftenaktion mobil. Fazit: ÖVP und die Liste WIR wollen mit dem Projekt die Jugend ins Dorf holen. SPÖ und FPÖ sind gegen den geplanten Standort und stellen sich hinter betroffene Anrainer, die die Anlage u.a. aufgrund möglicher Lärmbelästigung auf einem anderen Standort sehen wollen.

Foto: Waltraud Fischer

Lautstarke Wortmeldungen

ÖVP und die Liste WIR für Tillmitsch verstehen die Aufregung nicht. "Der Standort im Dorf war auch eindeutig ein Wunsch der Jugend, und ich plädiere zu 100 Prozent dafür", betont Bgm. Erich Macher unmissverständlich. Schockiert, enttäuscht und traurig vom lautstarken Aufschrei der FPÖ und SPÖ während der Sitzung zeigte sich ÖVP-GR Andreas Weiland, der sich über Jahre intensiv mit dem Jugendprojekt beschäftigte: "Hättet ihr aufgepasst, dann würdet ihr verstehen, wie wichtig Jugendarbeit im Zentrum ist. Aber leider war euer Interesse bei den vielen Sitzungen sehr gering. Der Platz, über den wir streiten, ist multifunktional und für alle Generationen gedacht. Damit werden räumliche Ressourcen geschaffen, die dringend benötigt werden."
Klar für die Umsetzung am Possath-Areal spricht sich auch die Liste WIR aus.
"Wir haben eine wunderschöne Anlage geplant und wären vergabereif. Hätten wir vorher gewusst, dass das Projekt nicht gewünscht ist, dann hätten wir uns die Planungskosten erspart", betonte GR Thomas Temmer bei der Präsentation des fertigen Projektes, um aufzuzeigen, dass der negative Begriff eines Container-Dorfes absolut keine Berechtigung hat. GR Robert Gritsch (WIR) verwies auf das Jugendzentrum in Leibnitz, das ebenso im Zentrum Platz findet: "Es geht schließlich um eine Jugendeinrichtung. Warum wird das, was in der Stadt Leibnitz möglich ist, in Tillmitsch infrage gestellt?"

Bgm. Erich Macher:
"Wir werden die Unterschriftenlisten genau prüfen, aber ich stehe voll und ganz zum Projekt am Possath-Areal."

Die Tillmitscher Gemeindestube platzte aus allen Nähten. | Foto: Waltraud Fischer
  • Die Tillmitscher Gemeindestube platzte aus allen Nähten.
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Sportplatz im Gespräch

FPÖ-Gemeinderat Werner Langbauer stellt sich auf die Seite der Bürger, die die Multifunktionsanlage am geplanten Standort im Bereich Possath-Areal ablehnen: "Ein neuer Sportplatz in Tillmitsch befindet sich in Planung, wir sprechen uns dafür aus, dass die Multifunktionsanlage hier integriert wird und nicht mitten ins Dorf kommt." Auch die SPÖ spricht sich für die Umsetzung am Sportplatz aus. Ewald Schenk: "Es wird sich erst zeigen, ob mehr als fünf Kinder kommen."
Pikantes Detail: FPÖ und SPÖ beharren am Standpunkt, "dass für das Possath-Areal nie ein gültiger Gemeinderatsbeschluss gefasst worden sei, sondern lediglich für das Dorf". Werner Langbauer (FPÖ) kündigte die Einbringung eines Antrages bezüglich der Standortfrage in der nächsten Gemeinderatssitzung an.

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