"Judas" kommt nach Leibnitz

Foto: Lupi Spuma

Das Stück "Judas" (mit Fredrik Jan Hofmann) von Lot Vekemans bringt eine mobile Produktion des Schauspielhauses Graz am Gründonnerstag, dem 29. März mit Beginn um 19 Uhr in der evangelischen Kirche Leibnitz zur Aufführung. Regie führt Markus Kubesch. Für Bühne und Kostüme zeichnet Vibeke Andersen verantwortlich. Die Dramaturgie liegt in den Händen von Elisabeth Geyer.

Zum Stück

Die Entstehung einer Religion gleicht einer Revolution: eine Massenbewegung, die aus einer konkreten historischen Situation heraus den Zustand der Welt zum Besseren verändern will. Und einer, der wissen muss, wie das alles ganz am Anfang des Christentums war, ist Judas. Die flämische Autorin Lot Vekemans bietet in ihrem Monolog der Ikone des Verrats ein Plenum und macht einen dramaturgisch wichtigen Nebencharakter zum Hauptdarsteller. Fast zwei Jahrtausende nach seiner Tat präsentiert sich Judas als Theaterfigur, lässt uns teilhaben an den Geschehnissen. Der Text ist Augenzeugenbericht, Verteidigungsrede, Image- Kampagne und Eingeständnis von demjenigen, der „schwärzer wurde als schwarz“, weil alle anderen die Schuld am Tod des Messias auf ihn abladen konnten, unter dem Motto: „Ich wasche meine Hände in Unschuld.“

Judas erzählt die Geschichte aus seiner Sicht. Er spricht über seine Wut, seine Enttäuschung und seine Sehnsüchte, ohne die Verantwortung für sein Handeln zu leugnen. Ist es der Versuch eines Schuldbekenntnisses oder eher einer Rechtfertigung? War er ein Werkzeug oder ein Opfer des Schicksals? Was waren die Gründe, die hinter seinem Tun standen? Wie wäre die einfluss- und folgenreichste Geschichte des christlichen Abendlandes weitergegangen, wenn er Jesus nicht verraten hätte? Inzwischen ist das Christentum die größte weltumspannende Religion, 32% der Weltbevölkerung und mehr als 6 Millionen Österreicher*innen sind christlich getauft. Die imposanten Kirchengebäude, die unsere Städte und Gemeinden architektonisch mitprägen, sind sichtbares Zeugnis der geistlichen Kraft und des Selbstbewusstseins dieser Religion, die in ihrer langen Geschichte auch dunkle Kapitel hat, die zum aufgeklärten Christentum gehören. Und so verdankt sich diese Inszenierung auch dem Interesse zahlreicher Kirchenverantwortlicher an einer ungewöhnlichen Form der Auseinandersetzung: „Judas“ wird ausschließlich in Kirchen gezeigt, die mit ihrer speziellen Atmosphäre und Geschichte zu wichtigen Mitspielern in dieser Inszenierung werden.

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