Keine Aussicht auf Besserung am Arbeitsmarkt

Dem Leibnitzer AMS-Leiter Günther Prutsch kann in seinem Büro zurzeit nur schwer ein Lächeln entlockt werden. Denn die Bewältigung der Probleme rund um die hohe Arbeitslosigkeit gilt täglich als Herausforderung. Betrachtet man die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen im Detail, so eckt es an vielen Seiten. Auffällig ist u.a. einerseits die hohe Anzahl der älteren Arbeitslosen und andererseits macht auch die hohe Arbeitslosigkeit der Jugendlichen betroffen. "Sehr stark bemerkbar ist, dass viele junge, hungrige Slowenen mit guter Ausbildung zu uns kommen und gerne bereit sind, ausbildungsfremde Tätigkeiten um jeden Preis anzunehmen, auch wenn sie die deutsche Sprache nicht beherrschen", erläutert Prutsch und führt vor Augen: "Oft ist eine Beschäftigung bei uns für unsere slowenischen Nachbarn die einzige Möglichkeit, um Überleben zu können." Dafür werden sämtliche Strapazen, wie etwa eine tägliche Anreise von 100 Kilometern für eine Strecke in Kauf genommen. "Es gibt schon eigene Fahrgemeinschaften", so Prutsch, der auch die demografische Entwicklung der Bevölkerung anspricht, die ausländische Arbeitskräfte aufgrund des Geburtenrückganges unerlässlich macht.

Wachstum reicht nicht aus

"Derzeit ist keine Aussicht auf Besserung absehbar", bedauert Prutsch, "denn das prognostizierte Wirtschaftswachstum reicht im Kampf um die hohe Arbeitslosigkeit nicht aus." Faktum ist: "Frauen mit 40 Jahren sowie Männer mit 45 Jahren gelten am Arbeitsmarkt schon als alt. Und in manchen Branchen sogar schon früher."

Sorge um Jugend

Kopfzerbrechen bereitet dem AMS-Leiter auch die hohe Arbeitslosigkeit der Jugend. "Einerseits gibt es eine große Gruppe Jugendlicher, die brav und lernwillig sind, und andererseits bereiten jene Jugendlichen große Sorgen, die nicht sinnerfassend lesen sowie rechnen können und keinen Schulabschluss haben", weiß Prutsch. Tatsache ist, dass 42 bis 45 Prozent der vorgemerkten Arbeitslosen über keinen Schulabschluss und keine abgeschlossene Berufsausbildung verfügen. Kein Weg führt an einer guten Ausbildung vorbei. Prutsch appelliert: "Lernen ist kein Garant, dass man nicht arbeitslos wird, aber dass man schneller wieder eine Arbeit findet."

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