Plastikfreie Zone - Wunsch oder Wirklichkeit im Stiefingtal?
Es war nicht die erste thematische Schwerpunktsetzung zum Thema Plastik und Kunststoff im Stiefingtal. Bereits 2018 wurde in Schulen und Kindergärten der Regionsgemeinden eine Initiative gesetzt. Das Ergebnis war das Projekt "Plastiksackerlfreies Stiefingtal" mit vielen Projektstunden, in denen sich die Kinder der Schulen und Kindergärten mit der Thematik auseinander gesetzt haben sowie mit Auflage einer Mehrwegeinkaufstasche, die sehr gut angenommen wird.
HEILIGENKREUZ AM WAASEN. Die Stiefingtalgemeinden haben beschlossen, dass sie sich als Klimawandelanpassungs-Vorzeigeregion positionieren möchten. Auf Einladung der Gemeinden wurde dazu mit Frau Sandra Krautwaschl (Autorin des Buches Plastikfreie Zone) sowie Vertretern der Wirtschaftskammer und des Abfallwirtschaftsverbandes über Möglichkeiten, Ideen und Inhalte Plastik und Kunststoff zu reduzieren und zu vermeiden, als Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz diskutiert. Vor allem der private, persönliche Bereich stand im Mittelpunkt. Frau Sandra Krautwaschl hat vor rund zehn Jahren mit ihrer Familie ein Experiment gestartet, möglichst plastikfrei zu leben. Sie berichtete anschaulich und praxisbezogen über ihre Erfahrungen und regte zum Ausprobieren im eigenen engeren Umfeld an. "Veränderung beginnt immer im Kleinen" und das persönliche Verhalten führt zu Veränderungen. Dabei rät sie jedoch vom Anspruch ab, 100% auf Plastik verzichten zu können, dann gelingt der Umstieg bzw. die Veränderung leichter.
Bewusstseinsbildung stand im Fokus
Die Region als Handlungsebene ist für gemeinsame Überlegungen sicherlich ein geeigneter Raum, meint Dietmar Schweiggl, Regionalstellenleiter Stv. der Wirtschaftskammer Leibnitz, jedoch muss speziell der Handel die gesetzlichen Bestimmungen einhalten. Bessere individuelle Chancen für den Verzicht von Plastikverpackungen gibt es in der Direktvermarktung, meint auch Beatrice Safran-Schoeller vom Abfallwirtschaftsverband Deutschlandsberg. Gerade hier gibt es viel Luft nach oben.
In der anschließenden Diskussion ergaben sich einige konkrete Vorschläge wie "Direktvermarkter-Kühlschränke", verstärkte Bewusstseinsbildung und vermehrte Informationen zu Alternativen von Plastik. Die Frage, ob sich das Stiefingtal zukünftig stärker in Richtung Plastikfreie Zone entwickeln und engagieren soll, wird mit einem klaren Ja der rund 50 Besucherinnen und Besucher beantwortet.
Region Stiefingtal als Vorbild
Ein gemeinsamer Ansatz wäre das vom Land Steiermark geförderte Projekt "G`scheit feiern" als Maßstab für nachhaltige Festkultur, wo regionale Produkte und vor allem auch die Vermeidung von Einwegmaterialien Vorrang besitzen. Dadurch könnte auch das Projekt "Kulinarisches Stiefingtal" wiederbelebt werden und eine Bestandsaufnahme aller regionalen Produzenten und Direktvermarkter erfolgen, meint Regionsvorsitzender Bgm. Wolfgang Neubauer aus St. Georgen an der Stiefing.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.