Schlüssel zu einer Lehrstelle

Was einst aus einer Bauchidee heraus für Schulabbrecher und Schüler der 10. Schulstufe, die auf Lehrstellensuche sind, in Leibnitz entstanden ist, gilt heute als österreichweites Vorzeigeprojekt.
Das JobCollege an der Polytechnischen Schule in Leibnitz wurde vor genau zehn Jahren aus der Taufe gehoben. Ein wertvoller Beitrag, damit Jugendliche nicht auf der Straße stehen, denn der Einstieg ins JobCollege ist jederzeit – auch während des Schuljahres – möglich. Gleichzeitig verlassen Schüler das JobCollege wieder, wenn sie eine Lehrstelle finden. "Heute können wir eine sehr erfolgreiche Bilanz präsentieren", freuen sich Dir. Inge Koch mit Frontmann Alois Tieber und Maria Aichholzer als Begleiter der ersten Stunde. Denn im Laufe der Zeit konnten durch das JobCollege zahlreiche junge Leute eine Lehrstelle finden und somit ins Berufsleben eintreten.

Raus aus der Sackgasse

"Pro Jahrgang sind es durchschnittlich 25 Schüler, die durch gezielte Schwerpunktarbeit im Rahmen des JobCollegs in eine Lehrstelle übergeleitet werden können", berichtet Alois Tieber und vermerkt: "Heuer hat nur ein einziger Schüler (kein Migrant) keine Lehrstelle gefunden." Lediglich bei der Vermittlung von Schülern mit Migrationshintergrund stößt man auf Probleme.
Auch die Schüler zeigen sich begeistert vom Unterricht. "Ich habe zuerst die Realschule besucht und nachdem mein Lehrplatz abgesagt wurde, entschied ich mich für das JobCollege. Es war ein gutes Jahr für mich und so kann ich im September meine Lehre als Werkzeugbautechniker bei der Firma Fink in Wagna beginnen", erzählt Markus Schauer aus Wagna. "Gefallen hat mir, dass man im Rahmen des JobCollegs so oft Schnuppern darf, wie man will und von den Lehrern sehr gut unterstützt wird." Auch das schulinterne Lernbüro hat sich bestens bewährt.
Die Erfahrung zeigt: "Für die Zukunft ist das Überleiten in eine Lehrstelle für Mädchen im Bezirk Leibnitz schwieriger", weiß Maria Aichholzer.

In Leibnitz Vorreiterrolle

Das JobCollege hat sich mittlerweile zu einem einzigartigen Fachbereich entwickelt und ist in der gesamten Steiermark und in Österreich implementiert. "Auch Leute aus Dänemark waren bereits bei uns, weil sie sich für dieses Modell interessieren", erläutert Dir. Inge Koch. Dass die Rechnung mit dem JobCollege in Leibnitz so gut aufgegangen ist, sieht sie vor allem daran, dass alle an einem Strang ziehen: "Wir arbeiten mit der Wirtschaft, dem BFI, dem AMS und vielen Institutionen sehr eng und gut zusammen."