"Schweinepest bedeutet eine große Gefahr"

Josef Kowald, Obmann des steirischen Tiergesundheitsdienstes, bittet um besondere Vorsicht. | Foto: KK
  • Josef Kowald, Obmann des steirischen Tiergesundheitsdienstes, bittet um besondere Vorsicht.
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Hoch ansteckend, das ist die Afrikanische Schweinepest, kurz ASP genannt. Diese für Menschen und andere Tiere ungefährliche Krankheit nimmt für Haus- und Wildschweine einen meist tödlichen Verlauf. Seit 2007 breitet sich die Seuche über die Kaukasus-Region und Russland auf das Baltikum, Polen und die Ukraine aus. Noch besteht in der Südsteiermark keine Gefahr, aber die Alarmglocken schrillen. "Die Information und Aufklärung über den steirischen Tiergesundheitsdienst, die Landwirtschaftskammer und die Veterinärbehörde ist voll angelaufen", informiert Josef Kowald, Obmann des steirischen Tiergesundheitsdienstes und appelliert: "Die Bevölkerung ist aufgefordert, keine Speisereste und Lebensmittel (z.B. Dauerwurst) aus gefährderten ehemaligen Ostblockländern mitzunehmen." Außerdem ist die Jägerschaft aufgerufen, Tiere mit auffälligen Symptomen beim Amtstierarzt zu melden, wie auch Wildschweine, die als Fallwild (nach Verkehrsunfällen) verendet sind. Aufklärung ist jetzt das oberste Gebot.

Vorsicht bei Freilandschweinen

Besondere Vorsichtsmaßnahmen sind laut Josef Kowald auch bei Freilandschweinen geboten, da die Gefahr bestünde, dass diese mit Wildschweinen in Kontakt kommen könnten. "Die Gefahr ist einfach da. Dementsprechend sind Freilandschweine durch besondere Umzäunungen abzuschirmen", bittet Kowald.

Überwachung läuft an

Da Ende Juni 2017 mit ASP infizierte tote Wildschweine in Tschechien nur 80 Kilometer von der österreichischen Staatsgrenze entfernt aufgefunden wurden, wird jetzt alles getan, um ein Übergreifen auf Österreich zu verhindern. "Zwar ist die Situation derzeit nicht akut, aber es werden dennoch präventive Maßnahmen gesetzt. Daher ist in Niederösterreich bereits eine Sonderüberwachungszone mit Doppelzäunen eingerichtet, die noch ausgedehnt werden soll", so Amtstierarzt Bernhard Ursinitsch. Schweine können sich über den direkten Kontakt mit infizierten Tieren, also Wildschweinen, anstecken. Daher unterliegen Schweine in Freilandhaltung besonderer Aufmerksamkeit. Außerdem kann das Virus über die Berührung mit kontaminierter Kleidung, Schuhen oder Transportmittel ausgebreitet werden.

Präventive Maßnahmen

Das Afrikanische Schweinepest-Virus ist bereits in kleinen Mengen hoch ansteckend und sehr widerstandsfähig. Da es derzeit keine Impfung gibt, sind Präventivmaßnahmen zu setzen:
* Keine illegale Einfuhr von tierischen Produkten in die EU – dabei bildet gerade der Jagdtourismus ein hohes Risiko (Proviant, Jagdtrophäen, Souvenirs ...).
* Keine Verfütterung von Lebensmittelabfällen
* Gute Betriebshygiene (eigene Stallkleidung, Hygieneschleusen) und besondere Sorgfalt
* Zutritt von betriebsfremden Personen in Schweinestallungen untersagen
* Kontakt zwischen Haus- und Wildschweinen verhindern (Achtung bei Freilandhaltung!)
* Kontrollierter Tierverkehr
* Sorgfältige Reinigung und Desinfektion von Transportmitteln, mit denen Schweine transportiert werden
* Speiseabfälle so entsorgen, dass ein Kontakt mit Wildschweinen ausgeschlossen ist (Rastplätze, Picknickplätze etc.)

Zu den Symptomen können hohes Fieber, Lethargie, Hautrötungen, erhöhte Puls- bzw. Atemfrequenz, Aborte, Durchfall sowie der Tod innerhalb von 6 bis 13 Tagen gehören. Für Hausschweine ist das Virus zu 100 % tödlich.
Es besteht Anzeigepflicht gemäß des Tierseuchengesetzes.

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