St. Veit: "Ich habe einen Schatz gefunden"
Dies können die Schüler der dritten und vierten Schulstufe wahrlich behaupten. Sie haben nämlich an der Lesenacht „Auf Schatzsuche“ der Öffentlichen Bibliothek & Spielothek St. Veit am Vogau teilgenommen und eine richtig abenteuerliche Nacht erlebt.
John und Jack Schreck, zwei üble Brüder, die in einem verfallenen Häuschen am Rande der Marktgemeinde St. Veit wohnten, haben vor langer Zeit eine Postkutsche überfallen. Jack war ein elender Geizkragen, wollte die Beute nicht teilen, versteckte sie und legte eine Schatzkarte an. Sein Bruder John verfluchte ihn dafür.
Bei einem Waldspaziergang wurde die Schatzkarte nun wieder gefunden. Es lastete aber noch immer der Fluch auf ihr und so stellten sich die 37 wagemutigen Schatzsucher am 26. Februar 2016 neun kniffligen Aufgaben, um den Fluch zu brechen und den Schatz endlich wieder zu finden.
Dabei wurden Schwerter (natürlich aus Luftballons) gebastelt und beim Hindernissparkur damit ein Glöckchen zum Klingen gebracht, Geheimschriften entziffert, Wappen gemalt, Piratenaugenklappen gebastelt, Sätze und Reime erfunden, geheime Gegenstände ertastet, Rätsel vom wilden Westen gelöst und Punkte beim Zielwerfen auf eine Schatzkarte gesammelt. Acht Aufgaben, die es in sich hatten. Aber es fehlte noch die neunte – die Nachtwanderung.
Dabei ging man wieder auf die Suche nach John Schreck, dem wegen seines ausgesprochenen Fluches ein unansehnlicher Buckel gewachsen war und als Glöckner von St. Veit Buse tun musste. In dieser Nacht schienen aber auch allerlei andere Gestalten dem Schatz hinterherzujagen. So lauerten am Weg zur Kirche die Indianer an einem Lagerfeuer, Cowboys ritten durch die Prärie, Piraten versuchen die unerschrockenen Schatzsucher einzufangen und auch ein Burgfräulein eilte ihrem Schatz(i) hinterher.
Das Kircheninnere war mit Kerzen mystisch beleuchtet. Nachdem alle eingetreten waren, ertönte an der Orgel ein kurzer Ausschnitt der Toccata von Johann Sebastian Bach. Ein schauriges Erlebnis! Neugierig darauf, ob die Orgel womöglich vom Glöckner von St. Veit gespielt wurde, stieg man die Wendeltreppe zur Orgelempore hinauf. Als man oben ankam, war die Orgel jedoch verweist. Plötzlich aber trat ein Nachtwächter aus einer Nische hervor, der über das Gotteshaus und dessen Geschichte erzählte. Er führte die Gruppe über einen Geheimweg in den Turm und zurück in das Hauptschiff der Kirche, verabschiedete sich und verschwand geisterhaft in Richtung des Hauptaltares.
Zurück in der Bibliothek ergab die Stufenanzahl zur Orgel, den letzten Lösungscode und die Schatztruhe ließ sich endlich öffnen. Alle Kinder erhielten daraus ein Geschenk und eine Urkunde überreicht.
Nach der Übernachtung zwischen tausenden Büchern und einem ausgiebigem Frühstück, ging die Lesenacht am folgenden Tag um 9:00 Uhr zu Ende. Der Glöckner wurde zwar nicht gesehen, aber bei jedem Glockenschlag weiß man nun, dass er wohl seine Finger im Spiel haben muss.
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