"steirischer herbst" kommt nach Leibnitz und Leutschach
Bereits im April berichteten wir von den Plänen des "steirischen herbst" in Leibnitz und Leutschach. Gestern wurde das Detailprogramm präsentiert.
Der steirische herbst geht 2016 nicht nur metaphorisch an die Grenze, er nimmt die südsteirische Grenzregion – seit vergangenem Jahr neuralgische Zone entlang der Balkanroute für tausende flüchtende Menschen – künstlerisch in den Fokus. In Leutschach wird das renommierte Dokumentartheaterduo Regine Dura und Hans-Werner Kroesinger in performativen Wanderungen dem Thema der Grenzziehung in der Geschichte der Region nachspüren („Willkommen in der Europaschutzzone“), während in Leibnitz die griechische Blitz Theatre Group mit „Late Night“ auf den Trümmern Europas einen surrealen Totenwalzer inszeniert. Der angolanische Künstler Kiluanji Kia Henda wird mit seiner bislang größten installativen Arbeit im öffentlichen Raum „Dies ist mein Blut“ einen Bogen spannen zwischen derzeit herrschenden Gefühlen des Unbehagens in der Gesellschaft, katholischen Traditionen, südsteirischem Weinbau und den Zäunen, die uns derzeit wieder die lange unsichtbare Grenze zu Slowenien vor Augen halten. Auch im Rahmen der „Grenzlandgespräche“ von Monika M. Kalcsics und Eugene Quinn werden bei einem Abendessen mit Gästen aus Politik, Kultur und aus der Region die vielen Geschichten dieser Gegend thematisiert, während das „Mobile Tea House“ des österreichischen Künstlers Rainer Prohaska eine Einladung zum Dialog aller Kulturen ist.
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