Stradener Straßenspektakel steht vor dem Aus

Zitat Wolfgang Seidl: „Man stelle sich einen Veranstalter vor, der sagt, bei 5.ooo Besuchern mache ich das nicht!“ 	Fotos:  WOCHE
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  • Zitat Wolfgang Seidl: „Man stelle sich einen Veranstalter vor, der sagt, bei 5.ooo Besuchern mache ich das nicht!“ Fotos: WOCHE
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Im 29. Jahr nach dem 1. Straßenspektakel steht in Straden das letzte vor der Tür.

Die letzte Zugabe ist gespielt. „Alles in Butter“ haben Schauspieler Helmut Bohatsch und Paul Skrepek an der Kontragitarre soeben zwei Stunden lang von der Bühne des Kulturhauskellers in Straden verkündet. Nach so einer Veranstaltung von „straden aktiv“ trifft man sich noch an der Kulturhauskeller-Bar. Ein Gläschen mit Freunden. Ein Autogramm auf die soeben erstandene CD von den Künstlern. Small Talk mit ihnen inklusive. Es ist schon etwas ganz Besonderes, was Wolfgang Seidl mit seinem Team seit Jahrzehnten in der Region regelmäßig veranstaltet. In den Mittelpunkt des Gesprächs rückt dann eine andere Veranstaltung, die seit ihrem Beginn im Jahr 1983 zu einem Markenzeichen des Ortes geworden war: das Stradener Straßenspektakel.

Eine „lustige Leich“

Wolfgang Seidl lässt eine Katze aus dem Sack, die für ihn seit dem November des Vorjahres eigentlich gar nicht mehr drinnen war. Zu diesem Zeitpunkt hatte er nämlich beschlossen: Das Stradener Straßenspektakel gibt es nicht mehr! Wumm!
Zehntausende hatten diese „andere Art eines Dorffestes“ bisher in mehr als zwei Jahrzehnten genossen. Es war ein zuerst jährliches, später ein Festival im Zweijahres-Rhythmus, das auch Seidl’s Ruf als Kulturveranstalter ersten Ranges begründete. Dann aber eine kleine Entwarnung. Aus „nicht mehr“ wurde mittlerweile ein „letztes Mal“. Ein „Abgesang“ auf ein Dorffest, wie es nun am 2. September über drei Bühnen gehen soll.
Zurück im Kulturhauskeller zu später Stunde. Man rätselt mit Bohatsch und Skrepek über das Warum. Wolfgang Seidl ist in Fahrt gekommen. Er nennt die Gründe für das Ende bzw. den letzten Abgesang am 2. September 2012: „Bis 2002 hat es funktioniert. Dann überlegten wir, ob wir von 10.000 auf 15.000 Besucher und mehr planen sollen.“ „2004 kam der Knackpunkt. Wir hatten eine große Struktur aufgebaut, es kamen aber weniger Leute.“ Im November 2011 fasste Seidl bei einer Prognose von 5.000 Besuchern den Entschluss: Aus! Man stelle sich nun einen Veranstalter vor, der bei dieser Besucherzahl Schluss sagt. Ein hohes Niveau. Unter dem Motto „Abgesang“ soll es nun am 2. September aber noch eine „lustige Leich“ geben.

walter.schmidbauer@aon.at

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