Verena Rotky stellt im Naturparkzentrum Grottenhof aus
"Ich ist ein Anderer"
Ein großer großer Künstler steht hinter dem Namen Carl Rotky, der ganz eng mit der Südsteiermark verwurzelt war und dessen Lebenswerk im Zuge einer Jahresausstellung im Vorjahr im Naturparkzentrum Grottenof in Kaindorf an der Sulm in den Mittelpunkt gerückt wurde.
Als Großnichte von Carl Rotky versucht sich Verena Rotky ganz klar mit ihren künstlerischen Arbeiten abzugrenzen und stellt ihre Austellung, die am Freitag, dem 27. März um 19.30 Uhr im Regioneum in der Galerie im OG 2 unter den Titel "Ich bin ein Anderer".
Laudatio: Hermes PHETTBERG
Ausstellungsdauer: 28.3. - 10.5.2015
Mi - So, 9 - 17 Uhr
Verena Rotky schreibt:
Ganz im Sinne Arthur Rimbauds der 1871 schrieb: »[...] Es ist falsch zu sagen: Ich denke. Man müsste sagen: Ich werde gedacht. [...]« bestimmt nicht nur die Reflektion des jeweils anderen unser Bewusstsein, es bleibt nicht mehr nur bei einer geistigen Manipulation, sondern mithilfe der Technologie der Gegenwart wird es möglich gemacht das körperliche Sein des Menschen von Grund auf zu bestimmen, bzw. zu manipulieren.
Den Gedanken, dass sich das eigene Wesen über die Reflektion der anderen zusammensetzt, als etwas Positives wahrzunehmen ist mir nur möglich, wenn ich den anderen als eine Spiegelung meines authentischen Selbst zu betrachten imstande bin, wenn ich es beispielsweise als erfüllend empfinde als geistige Nachfahrin meines Großonkels, des Malers Carl Rotky wahrgenommen zu werden. Negativ wird der Gedanke sobald sich der/die Einzelne über die Definition der anderen bestimmen lässt, und erst recht, wenn es sich dabei schließlich um die Manipulation seelischer und körperlicher Vorstellungen handelt. Denn nur in der Vielfalt und Eigenheit liegt eine universelle Einheit! Die Natur selbst, die Landschaft beinhaltet keinerlei gerade Linien, keine künstliche Beschaffenheit, sondern ihre Schönheit liegt ausschließlich in ihrer scheinbaren Unordnung. Ebenso auf den Menschen bezogen. Denn eine Entwicklung des Menschen, der Wille sich zu verbessern und daran zu wachsen, liegt nur in seiner/ihrer ewigen „Fehlerhaftigkeit“ und Unvollständigkeit.
Auf die Idee der Werke bezogen bedeutet das für mich nun, dass sich eine Landschaft meines Großonkels, im Rückblick und in der Erinnerung an sein Wesen, im Hintergrund befindet, die Gegenwart und mit ihr meine künstlerische Beschaffenheit den Vordergrund beherrscht. Die „imperfekte“ Person, ausschnitthaft im Vordergrund, wie direkt vor einer Fotolinse, wie vor einer Kulisse, als eine Erinnerung an Natur, an eine Landschaft und ihren Betrachter, ist in ihrer behaupteten Unvollständigkeit, in ihrer glücklichen Vielfältigkeit vollkommen.
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