Weinlese mit einem Steillagenvollernter weckt hohe Erwartungen

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Auf sehr großes Interesse stieß der von Silberberg in Zusammenarbeit mit der Firma Ledinegg organisierte Einsatz einer Steilhanglesemaschine in den Weingärten der Fachschule. Namhafte Winzer, selbst Weinbaupräsident Hans Dreisiebner, machten sich ein Bild von der Arbeit des Vollernters. Die von der Firma Hoffmann aus Piesport an der Mosel (D) konstruierte Maschine ist auf einem Raupenfahrzeug aufgebaut und speziell für die Arbeit in steilsten Weinbergen geeignet.

Die Rebstöcke werden von speziell gebogenen Stäben in einem „Erntekopf“ geschüttelt, sodass die Beeren herunterfallen und die Kämme am Stock verbleiben – gelesene Weingärten ähneln einem Schaden durch Vogelfraß. Aus Sicherheitsgründen ist die Maschine mit einer Seilwinde gesichert, wie man sie von Pistengeräten kennt. Hänge bis 70% Neigung können befahren werden. Gutes Lesegut und entsprechend genaue Arbeit im Weingarten vorausgesetzt, ist es damit möglich in kurzer Zeit Trauben in gleicher Qualität in den Keller zu bringen. Die Entwicklung der Firma Hoffmann ist technisch ausgereift und weckt hohe Erwartungen.

Der Steirische Weinbau lebt in Veränderung.

Reinhold Holler, der die Vorführung organisiert hat, „Wir haben andere Strukturen in den Betrieben, als vor zehn Jahren und tun uns immer schwerer, Helfer für die Weinlese zu finden. Trauben im optimalen Zustand zu lesen ist eine Herausforderung, um nicht zu sagen, Stress für die Betriebsführer. Neben dem oft kleinen Zeitfenster und der Organisation der Helfer kommt noch ein erheblicher Verwaltungsaufwand“.
Diese Maschine kann innerhalb von drei bis vier Stunden einen Hektar Weingarten lesen und das bei optimalen Bedingungen auch in der Dunkelheit. Üblicherweise benötigt man 100 bis 120 Arbeitskraftstunden für die gleiche Arbeit. Natürlich gilt es noch weitere Erfahrungen zu sammeln. Die Pflege der Weingärten darf auf keinen Fall vernachlässigt werden.

Die Silberberger beobachten die zu erwartende Weinqualität, indem vom gleichen Weingarten Trauben per Hand und mit der Maschine gelesen nach gleichen Bedingungen im Keller ausgebaut werden. Holler: „Unsere Schüler müssen für den erfolgreichen Schulabschluss eine Fachbereichsarbeit vorlegen. Franz Josef Tschermonegg aus Glanz befasst sich auch auf seinem Betrieb mit dem Thema Maschinenlese und wir dürfen gespannt sein, was die ersten Vergleichsverkostungen bringen.“
Die Maschinenlese ist eine Art Entlastungsventil. Sollten sich die Weinqualitäten nicht unterscheiden, ist damit die Möglichkeit gegeben, Basisqualitäten sauber und zeitgerecht in den Keller zu bringen. Die vorhandene Manpower kann sich der Selektionsarbeit zur Lese der hochwertigsten Produkte widmen. Kosteneinsparungen sind damit nicht zu erwarten, den der Einsatz der Maschine kostet gleich viel wie die Handlese.

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