BirdLife Österreich informiert
Wenn Vogelfüttern, dann bitte richtig

Blaumeise | Foto: Nicolas Weissenbach

Jetzt, da wir Menschen viel Zeit in den Innenräumen verbringen müssen, steigt die Sehnsucht, etwas in der Natur oder für die Natur zu tun. Nirgendwo kann man den Kontakt zur Natur leichter aufnehmen, als vor dem eigenen Fenster, dem Balkon oder Garten. Wenn die Nächte zunehmend frostig werden, ist der ideale Zeitpunkt, um mit der Fütterung der Wintervögel zu beginnen.

Was den Vögeln am Futterhaus in welcher Art und Weise angeboten werden soll, und wo sich die geeignete Futterstelle befindet, darüber informiert die Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich in der 28-seitigen Gratis-Broschüre „Gefiederte Gäste am Futterhaus“, zu bestellen unter 01/522 22 28 oder office@birdlife.at
Eva Karner-Ranner, Expertin der Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich, hat wertvolle Tipps zusammengestellt, um unsere gefiederte Freunde in der kalten Jahreszeit mit dem richtigen Futter zu unterstützen. Wer jetzt bereits mit der Fütterung beginnt, kann sich innerhalb weniger Wochen – spätestens jedoch zum Zeitpunkt Österreichs größter Vogelzählung, der Stunde der Wintervögel 2021 vom 8. bis 10. Jänner 2021 – an einer bunten Vogelschar erfreuen.

Wann füttern?

Bereits im Spätherbst, spätestens mit den ersten Schneefällen sollte mit der Vogelfütterung begonnen werden. Ab da füttert man kontinuierlich den ganzen Winter hindurch. So können sich die Vögel auf eine durchgehende Versorgung verlassen und auf eine zuverlässige Nahrungsquelle zurückgreifen. Im Frühling sollte die Fütterung nur langsam ausklingen, denn gerade bei späten Wintereinbrüchen im März oder April sind Futterstellen wichtig für früh eintreffende Zugvögel.

Wo füttern?

Der ideale Platz der Vogelfutterstelle ist in der Nähe von Sträuchern oder Hecken, jedoch übersichtlich und freistehend, denn Vögel nähern sich gerne aus sicherer Deckung einer Futterstelle, sollten aber Katzen rechtzeitig entdecken können. Einige Vögel wie beispielsweise Rotkehlchen oder Amseln fressen lieber am Boden. Für diese kann das Futter in Bodenfuttersilos angeboten werden.

Wie füttern?

Hygiene an der Futterstelle ist besonders wichtig, da sich sonst Krankheiten schnell ausbreiten können. In offenen Futterhäusern verunreinigt der Kot der Vögel das Futter, was die Übertragung von Krankheiten ermöglicht. Daher empfiehlt die Vogelschutzorganisation Silofutterhäuser oder Futtersäulen. Eine sinnvolle Ergänzung für die Futterstelle ist eine Gittersäule für Nüsse sowie Meisenknödel oder Fettblockhalter. Wichtig ist auch, das Futter trocken zu halten. Verschimmelt es, kann es giftig und für die Vögel fatal sein.

Was füttern?

Keinesfalls dürfen Vögel mit Speiseresten, Gesalzenem, Verschimmeltem oder Verdorbenem gefüttert werden. Wer hingegen möglichst unterschiedliches artgerechtes Futter anbietet, lockt damit viele verschiedene Vogelarten an:
Amseln, Wacholderdrosseln und Rotkehlchen sind Weichfutterfresser, die gerne Äpfel, Rosinen oder fettgetränkte Getreideflocken fressen.
Finken (Buch-, Berg- und Grünfink, Gimpel, Kernbeißer, Stieglitz und Zeisig) sind Körnerfresser. Sie mögen Sonnenblumenkerne, Erdnussbruch und energiereiche, ölhaltige Sämereien wie Hanf oder Mohn.
Haussperling und Feldsperling („Spatzen“) sowie Goldammer sind ebenfalls Körnerfresser, nehmen aber lieber kleine Samen oder geschälte Sonnenblumenkerne. Im Gegensatz zu den meisten anderen Vögeln sind für sie auch stärkehaltige Körner wie Getreide oder Hirse geeignet.
Meisen (Kohl-, Blau- und Tannenmeise), Kleiber und Spechte fressen neben den klassischen Sonnenblumenkernen auch gerne Nüsse oder festes Fettfutter. Beliebt sind Meisenknödel oder Fettblöcke.

Futterhäuser sind nicht alles!

Futter aus Menschenhand ist aber nicht alles, denn jede Fütterung kann nur eine Zusatzfütterung sein! Fast alle Futterhausbesucher decken ihren Nahrungsbedarf überwiegend aus natürlichen Quellen wie Insekten, Kleintieren, Wildkräutersamen, Baumsamen, Beeren und Früchten. Als Gartenbesitzer kann man die Vögel gerade durch eine naturnahe, vogelfreundliche Gartengestaltung das ganze Jahr über unterstützen. Lassen Sie deshalb Samenstände von Stauden und Wildkräutern stehen und fördern Sie überwinternde Insekten mit Laubhaufen und „wilden Ecken“!

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