„Wir alle sind Europa“
Leibnitz-Brüssel-Leibnitz: Im Rahmen des Projektes „Back to school“ besuchte Dr. Markus Prutsch, Bildungs- und Kulturexperte des Europäischen Parlamentes, sein früheres Leibnitzer Gymnasium – zum Dialog über die Europäische Union und ihre Zukunft.
Selten war es spannender bestellt um die Zukunft der Europäischen Union: Das wurde mehr als deutlich beim Besuch des EU-Experten Markus Prutsch, der mit Schülern der siebten Klassen am Leibnitzer Gymnasium die brennenden Fragen beleuchtete und diskutierte. Für Prutsch, der selbst im Jahr 2000 hier maturiert und danach Politikwissenschaften und Geschichte in Österreich, Deutschland, Finnland und Italien studiert hat, war es der zweite Besuch an seiner Schule. „Mit jungen Menschen im Gespräch zu sein, ist für mich besonders wichtig. Sonst lebt man in einer Blase. Ich will zuhören,was die jungen Menschen bewegt“, betont Prutsch, der sich die Reise selbst finanziert.
Und die europäische Jugend in Leibnitz (und nicht nur dort) bewegt einiges: der Brexit zum Beispiel, oder die Flüchtlings- und Migrationskrise, der Konflikt in der Ukraine und die Rolle der EU gegenüber Russland, aber auch die Differenzen innerhalb der Schicksalsgemeinschaft, beispielweise die Rolle Ungarns, Polens oder neuerdings Italiens. „Für Demokratie und Rechtsstaat muss man immer kämpfen“, betonte Prutsch die Bedeutung der europäischen Grundwerte. „Wir alle sind Europa.“
Deutlich wurde in den Diskussionen auch, dass die Generation jener, die um das Jahr 2000 herum geboren worden sind, in und mit der Europäischen Union herangewachsen sind: Der Euro, die Reisefreiheit (lange Zeit) ohne Grenzkontrollen innerhalb des Schengenraumes, aber auch die Möglichkeit, in Europa zu studieren, haben die EU für viele zu einer Art zweiten Heimat gemacht.
„Politische Bildung sehen wir als wichtige Aufgabe der Schule“, unterstrich Direktor Mag. Josef Wieser, der sich bei Prutsch für sein differenziertes Plädoyer für die EU bedankte. Englisch- und Französisch-Professorin Mag. Fabienne Resch wiederum – sie organisierte den Besuch – bedankte sich für Prutschs freundliche Einladung, bei einem Brüssel-Besuch durchs Europäische Parlament zu führen.
Prutsch wiederum schloss mit einem Appell mit Hinblick auf die Wahlen zum Europäischen Parlament vom 23. bis 26. Mai 2019: „Brüssel ist mehr als die Frage, wie sehr Gurken gekrümmt sein dürfen. Die Europäische Union ist ein großes demokratisches Projekt. Ohne Wählerinnen und Wähler ist es tot. Wen immer ihr wählen wollt, geht wählen!“
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