ÖVP Wagna stellt auf Null

v.l.: Vizebgm. Richard Riedl (ÖVP), Bgm. Peter Sunko und Vizebgm. Peter Stradner (beide SPÖ). KK
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  • hochgeladen von Elisabeth Kure

Mit 17. März ist Richard Riedl, langjähriger Gemeinderat, ehemaliger Obmann und Vizebürgermeister in Wagna, offiziell nicht mehr im Amt. Parteikollege Hannes Pichler tut es ihm gleich.

WOCHE: Sie sind seit 26 Jahren Gemeinderat in Wagna und seit 14 Jahren Vizebürgermeister. Wie sehr schmerzt der Abschied?
Richard Riedl: Eigentlich ist es nicht so tragisch. Etwas, das ich vermissen werde, sind die Leute, die Parteiarbeit wird mir nicht so fehlen. Außerdem lege ich zwar meine Ämter nieder, bin aber nicht tot oder weggezogen. Ich hab schon vor, mich weiterhin einzubringen und zu helfen, als freie Eminenz sozusagen.

WOCHE: Welche Gründe stecken hinter Ihrem Schlussstrich?
Richard Riedl: Im Prinzip hab ich schon mit der Wahl des neuen Ortsparteiobmanns Franz Pilch die Weichen gestellt. In unserer Position braucht man sich einfach schneller auf, als wenn man die mehrheitliche Partei ist.

WOCHE: Die ÖVP hat in Wagna die leidige Rolle des ewigen Zweiten. Wie erklären Sie sich das?
Richard Riedl: Wenn man es 100 prozentig analysieren könnte, wär’s einfach. Ich denke, es hat etwas mit Tradition zu tun, die SPÖ hat in Wagna eine starke Mehrheit und große Mehrheiten sind schwer zu brechen. Wär es ein Kopf an Kopf rennen der SPÖ und ÖVP, wären die Leute wahrscheinlich motivierter zu wählen, weil sie wissen, sie können eine Entscheidung treffen. Aber davon sind wir mit sieben Mandaten schon noch entfernt, was vielen das Gefühl gibt, sie könnten eh nix ändern.

WOCHE: Wie ist es für die ÖVP, die nur im Hintergrund agieren kann?
Richard Riedl: So ist es nicht, es wird sehr wohl auf unsere Meinung Rücksicht genommen und gehört. Wir können mitarbeiten und Ideen sind immer gefragt. Das ist auch etwas, das mich so lange dabei gehalten hat.

WOCHE: Wo sehen Sie Baustellen in der Fraktion?
Richard Riedl: Man soll seinem Nachfolger nicht sagen, was er zu verändern hat. Ich werde bestimmt nicht hinterher klüger sein, das wäre unfair. Da kann man doch sagen, „warum hast du’s nicht selbst so gemacht!“

WOCHE: Ihnen gleich tut es GR Hannes Pichler. Auch für ihn ist ab 17. März Schluss. Kann oder will der eine nicht ohne den anderen?
Richard Riedl: Wir arbeiten schon ewig lange zusammen. Hannes Pichler war soetwas wie meine rechte Hand. Er ist auch ÖVP-Kassier und hat organisatorisch wirklich was los. Sein Entschluss war, wenn ich aufhöre, hört auch er auf. Auch bei ihm ist es so, dass er Kassier bleibt und die ÖVP immer auf seine Hilfe zählen kann.

WOCHE: Ihnen beiden folgen Michaela Jauk und Robert Leitgeb nach. Sind die beiden bekannt oder komplette Neueinsteiger?
Richard Riedl: Michi war bereits einmal im Gemeinderat, damals auch sehr aktiv. Jetzt startet sie wieder durch. Robert ist zwar „erst“ seit gut einem Jahr dabei, aber er imponiert mir, weil er auch so motiviert ist und gerne mitarbeitet.

WOCHE: Welche Erwartungen haften an Ihren Nachfolgern?
Richard Riedl: Wenn jemand, der so lange dabei ist wie ich, aufhört, ist das für manchen ein willkommener Grund zu sagen, „jetzt mag ich auch nicht mehr“. Man kann nicht das gleiche machen, muss sich seinen eigenen Weg suchen und auch gehen. Der Vorteil ist, neue Leute probieren neue Wege. Das Ziel sollte es auf jeden Fall sein, für die Gemeinde zu arbeiten.

WOCHE: Welchen Rat geben Sie Ihrem Nachfolger Franz Pilch mit?
Richard Riedl: Dass man immer daran denken sollte, dass das Wohl der Gemeinde im Vordergrund steht. Parteipolitik ist gut, aber der Sinn ist was anderes. Ich glaube, dass Franz Pilch das von der Einstellung her auch so sieht.

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