GBH: Schöne Ostern durch klares Lohnplus und Verbesserungen für 180.000 Beschäftigte und deren Familien

NAbg. Josef Muchitsch freut sich über die erfolgreichen Vertragsabschlüsse. | Foto: GBH-Peter Melbinger
  • NAbg. Josef Muchitsch freut sich über die erfolgreichen Vertragsabschlüsse.
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Wie Sozialpartnerschaft funktioniert, zeigen Bausozialpartner: Erfolgreiche Abschlüsse in den ersten Verhandlungsrunden. Somit sind alle Bau-Holz- und Steine-KVs unter Dach und Fach.

Die Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) blickt mit Stolz auf ihre erfolgreichen Frühjahrs-Lohnrunden. Neben guten Lohnabschlüssen zwischen Plus 3,35 und 3,45 Prozent gibt es auch viele Verbesserungen im Rahmenrecht und historische Erfolge im Lehrlingsbereich, die nicht zuletzt zu einer Imageaufwertung für die Lehrberufe in den Bau-, Holz- und Steinbranchen führen werden. Eines der Hauptthemen bei allen Verhandlungen waren Maßnahmen gegen die Verschlechterungen im neuen Arbeitszeitgesetz.

„Wir konnten alle Kollektivvertragsverhandlungen ohne großes Tam-Tam bereits in der ersten Verhandlungsrunde mit sehr guten Ergebnissen abschließen. Harte, aber faire Gespräche auf Augenhöhe mit unseren Sozialpartnern haben das möglich gemacht“, zeigt sich der Verhandlungsleiter auf Arbeitnehmerseite GBH-Bundesvorsitzender Abg.z.NR Josef Muchitsch zufrieden.

Erfolgreiche Abschlüsse:
Lohnerhöhungen ab 1. Mai 2019

Für 100.000 Beschäftigte in Bauindustrie und Baugewerbe konnte die GBH mit plus 3,35 Prozent auf den KV-Lohn, Parallelverschiebung, der Erhöhung der Taggelder sowie der Verbesserung der Hitzefrei-Regelung ab 32,5 Grad Celsius einen großen Erfolg erzielen. Dazu kommt die kollektivvertraglich geregelte Möglichkeit einer 4-Tage-Woche mit max. 10 Stunden pro Tag. Muchitsch: „Die Regierung hat die 4-Tage-Woche versprochen, sie aber nicht umgesetzt. Das haben jetzt die Bausozialpartner geregelt.“

Die „harten Brocken“ Jahresbeschäftigung am Bau mit dem Ziel Verringerung der Winterarbeitslosigkeit und mehr Freizeit für die Beschäftigten durch eine 6. Urlaubswoche werden im Herbst verhandelt. Damit wird das gemeinsame Bemühen um eine Imageaufwertung für den Baubereich fortgesetzt.

In der Holz- und Sägeindustrie mit 20.500 sowie der Stein- und keramischen Industrie mit 8.500 ArbeiterInnen wurde neben der Lohnerhöhung unter anderem auch festgelegt, dass ab der 11. und 12. Arbeitsstunde bzw. aber der 51. Wochen-Arbeitsstunde 100 Prozent Zuschläge gebühren.

Die 51.000 ArbeiterInnen in den Baunebengewerben freuen sich über eine Erhöhung der Taggelder, die Einführung eines Taggeldanspruches für Arbeiten im Ausland und vereinheitlichte und verbesserte Kündigungsfristen in allen Branchen. Karenzzeiten ab 1. Mai 2019 werden in einem Ausmaß von 24 Monaten auf dienstzeitenabhängige Ansprüche voll angerechnet. Um am 24. und 31. Dezember arbeitsfrei zu bekommen, muss zukünftig nur noch ein Urlaubstag konsumiert werden.

Muchitsch: „Diese Abschlüsse bringen echte Reallohnerhöhungen für die Beschäftigten in unseren Branchen.“ Lohnerhöhungen werden nicht nur für den kollektivvertraglichen Lohn, sondern auch für die tatsächlichen Stundenlöhne vereinbart – über Ist-Lohn-Erhöhungen oder eine Parallelverschiebung, die festlegt, dass eine Überzahlung bei einer KV-Lohnerhöhung nicht geschmälert werden darf.

Klares Plus für die Lehrlinge

Dazu kommt ein Meilenstein für die Lehrlinge: „Erstmals in der Geschichte von KV-Verhandlungen erhalten Lehrlinge, die im Lehrverhältnis 18 Jahre alt werden, in der Holz- und Sägeindustrie sowie in der Stein- und keramischen Industrie die höchste Lehrlingsentschädigung”, freut sich Albert Scheiblauer, Bundesjugendsekretär der Gewerkschaft Bau-Holz, „das bedeutet bis zu 100 Prozent mehr Lehrlingsentschädigung.“

Im Baunebengewerbe können sich die Lehrlinge über ein klares Plus von bis zu 15 Prozent auf die Lehrlingsentschädigung freuen. Lehrlinge, die im laufenden Lehrverhältnis das 18. Lebensjahr vollenden, erhalten die Lehrlingsentschädigung des zweiten Lehrjahres.

Historisch hohe 2-Jahres-Abschlüsse

Für den Bau und das Baunebengewerbe gab es 2-Jahres-Abschlüsse. Für die Beschäftigten im Baunebengewerbe gibt es 2020 zum VPI (Verbraucherpreisindex) plus 1,3 Prozentpunkte und für das Baugewerbe und die Bauindustrie den VPI plus 0,95 Prozentpunkte. Damit ist für die nächsten 2 Jahre eine hohe Reallohnerhöhung garantiert.

Neue Wege in der Kommunikation

Neue und schnellere Wege beschreitet die GBH in der Kommunikation. Die Mitglieder waren „live“ bei den Verhandlungen dabei – sie wurden über Verhandlungsstart und Lohnabschluss umgehend per SMS informiert. Auch die Social-Media-Aktivitäten wurden erfolgreich ausgeweitet.

Muchitsch abschließend: „Mit diesen Lohnabschlüssen haben wir als Gewerkschaft Bau-Holz unter schwierigsten politischen Rahmenbedingungen gezeigt, wie wichtig die Sozialpartnerschaft für faire Löhne und Arbeitsbedingungen in Österreich ist.“

Nähere Infos zu allen KV-Verhandlungen: www.gbh-br.at/kv2019

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