Leibnitzer Feld versorgt Region mit Trinkwasser
Die jüngste Bürgermeister-Versammlung der Leibnitzer Feld Wasserversorgung GmbH war der Grund für eine Information über die Bilanz des Geschäftsjahres 2014 und ein Ausblick in die Zukunft der Trinwasserversorgung.
Dieser Tage scharte Geschäftsführer Franz Krainer von der Leibnitzerfeld Wasserversorgung GmbH (kurz: LFWV) die Ortschefs von nunmehr 28 Gemeinden des Versorgungsgebietes bei einer Bürgermeisterversammlung in Leibnitz um sich. Er informierte darüber im Detail, was sich im Trinkwasserversorgungsunternehmen alles getan hat und noch tun wird.
Leibnitzerfeld Wasserversorgung GmbH
Die 1910 gegründete Leibnitzerfeld Wasserversorgung GmbH versorgt rund 70 000 Menschen in 28 Gemeinden in vier politischen Bezirken mit Trinkwasser. Der Wasserversorger betreibt elf Brunnenfelder, 60 Drucksteigerungsanlagen und 41 Hochbehälter mit einem Fassungsvermögen von 10.000 m³ und betreut ein Netz von rund 300 km Transport- und Versorgungsleitungen betreut. Pro Jahr werden rund drei Millionen Kubikmeter Trinkwasser gefördert.
Geschäftsjahr 2014
Im Vorjahr förderte die Gesellschaft mit insgesamt elf Brunnenanlagen rund 3.1 Mio. Kubikmeter Trinkwasser. "Bei der Trinkwasserförderung lag zwischen dem mit 5.062 m³ niedrigsten und dem mit 12.837 m³ höchsten Tagesverbrauch eine Schwankungsbreite von rund 150 Prozent", betonte GF Krainer. Das sei eine große Herausforderung für das Personal gewesen, weil Trinkwasser oft dank vieler Pumpstationen erst zum Hochbehälter transportiert werden musste.
Investitionen zur Versorgungssicherheit
"Wir legen besonderen Wert auf einen qualitativen und quantitativen Ressourchenschutz. Daher sind im Versorgungsbereich der Leibnitzer Feld auch 3200 ha Schongebiete ausgewiesen", unterstreicht GF Krainer. Damit die rund 70.000 Menschen täglich mit qualitativem Trinkwasser in ausreichender Quantität versorgt werden können, sind in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft 2014, so Krainer, etwa 2,2 Mio € in Instandhaltungen, Verbesserungen und Investitionen im Versorgungsgebiet geflossen.
Versorgungssicherheit
"Um dem steigenden Trinkwasserverbrauch in der Region gerecht zu werden, tätigte die Leibnitzer Feld vorausschauende Investitionen in Rohleitungen, Brunnen oder Druckstationen", führt der Geschäftsführer aus. So wurde etwa im Zuge des Projektes „Transportleitung Kitzeck“ 2015 die Leitung vom Hochbehälter Fresing bis zum Kitzeckmüllerweg in einem 1. Bauabschnitt auf rund 1,8 km erneuert und bereits in Betrieb genommen.
Auch die Druckstation Maxendorf im Gemeindegebiet Kirchbach in der Steiermark, wurde baulich und technisch auf den neuesten Stand gebracht. Sie sichert die Wasserversorgung im nördlichen Schwarzautal bis zum Hochbehälter Zerlach.
Nicht zuletzt werde laut dem Geschäftsführer ferner am Notstromkonzept laufend gearbeitet, um die Wasserversorgung selbst bei Stromausfällen größtenteils gewährleisten zu können.
Der Preis für Trinkwasser
"Im Jahr 2016 werden im Zentralraum Leibnitz 1.000 Liter Trinkwasser € 1,61 inkl. 10% USt kosten. Dies bedeutet nach der heurigen Kostensenkung um 5 Cent eine moderate Kostenanpassung von 3 Cent für 2016. Jeder Cent fließt zur Gänze in Betrieb, Wartung, Erhaltung und Erneuerung der öffentlichen Wasserversorgung.“ betonte Bgm. Helmut Leitenberger als Eigentümervertreter und amtierender "Wasserbürgermeister".
Durch die Gemeindefusion bestehe, so Leitenberger, auch die Notwendigkeit, die bis dato ausgegliederte Wasserversorgung „Seggauberg“ nach einer Übergangsphase in die Leibnitzerfeld Wasserversorgung GmbH einzugliedern. Als erste Schritte sind ab 1.1.2016 die Erneuerungen von „Rohrbruchstrecken“, die Digitalisierung des Wasserleitungsnetzes sowie Hydrantenüberprüfungen geplant.
Wasserversorgungsverband
Dem 1988 gegründeten Steirischen Wasserversorgungsverband obliegen die Sicherung der Trink- und Nutzwasserversorgung mit dem Ziel, diese Daseinsvorsorge im Einflussbereich der öffentlichen Hand zu belassen.
Die Zusammenarbeit der steirischen Wasserversorgungsunternehmen dient vor allem der Sicherung und Erhaltung aller nutzbaren Grund- und Quellwasservorkommen, die Beratung und Unterstützung der Mitglieder und die Koordination von Fragen in regionalen und überregionalen Angelegenheiten.
Zahlreiche Mitglieder
Aktuell gehören dem Verband 71 Wassergenossenschaften, Gemeinden, Stadtgemeinden, Stadtwerke, Wasserverbände, Gesellschaften mit beschränkter Haftung und die MA 31-Wiener Wasser an.
In der Steiermark werden mehr als 200 Gemeinden durch Verbandsmitglieder versorgt. Konkret sind es 925.000 Einwohner oder 77 % der steirischen Bevölkerung, die mit etwa 55 Mio. m³/Jahr Trinkwasser beliefert werden.
Die neun Trinkwasserkraftwerke sind auch ein großer Arbeitgeber 9, schließlich sind dort 345 Vollbeschäftigte an der Arbeit
Schwerpunkte des Verbandes
"Die Leibnitzer Feld ist ein Stützpfeiler in unserer Organisation. Zusammen mit dem Wasserversorger Hochschwab Süd werden von unseren Verbandsmitgliedern inklusive Wien rund 2,7 Mio. Menschen mit Trinkwasser versorgt. Damit das auch weiterhin gewährleistet bleibt, muss das Trinkwasser in öffentlicher Hand bleiben", forderte Obmann Bruno Saurer vom Steirischen Wasserversorgungsverband.
Dem Verband gehe es, so Sauer, vor allem um den Einsatz gegen eine Einbeziehung der Wasserversorgung in Freihandelsabkommen wie TTIP oder TISA, die Mitwirkung bei der Klimawandelstrategie Steiermark (Thema Wasser) und bei der Aktualisierung des Wasserversorgungsplanes Steiermark 2015 samt Maßnahmenplan und Strategiekonzept für die nächsten 15 Jahre.
Wasserversorgungsplan Steiermark
"Seit vier Jahren wird über den Wasserversorgungsplan Steiermark bereits verhandelt. Die Planung erfolgt mit Praktikern unter Einbeziehung von Problembereichen. Ein besonderes Problem ist dabei der Gewässerschutz der Grundwassertkörper für rund 600.000 Menschen", berichtet Obmann Sauer.
"Beim mit 1. Jänner 2016 in Kraft tretenden Regionalprogramm Graz – Bad Radkersburg zum Schutz der Grundwasserkörper Grazerfeld, Leibnitzerfeld und im Unteren Murtal geht es um eine gerechtere Verteilung der Verantwortung für das Grundwasser in den bisherigen rund rund 150 km² großen Schongebieten auf die diversen EU-Richtlinien etwa 450 km² großen Grundwasserkörper", verweist Sauer auf die entsprechenden Vorgaben. "Wir wurden immer wieder enttäuscht. Es hat dauernd Abspeckungen des Planes gegeben. Herausgekommen ist ein Kompromiss, den wir gerade noch akzeptieren können", resümiert Sauer.
Mehr Information für Wasserbezieher
„Die neu gestaltete, benutzerfreundliche Internetseite ist aktuell online gestellt“,
verweist GF Krainer abschließend auf die verbesserte Information für die Bevölkerung über die Tätigkeit des Wasserversorgungsunternehmens.
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