Maienabend
Süße Stille. Sterne funkeln,,
sanft und leise kommt die Nacht.
Und ich spür im lauen Dunkeln,
eines großen Herrschers Macht.
Im blühend' Baum die Käfer brummen,
zeugen vom Werden und Vergehn.
Sie werden alsobald verstummen,
bald werde ich sie nicht mehr sehn!
Ich spür' die lauen Maienlüfte,
umschmeicheln sanft gar mein Gesicht.
Und des Flieders Wunderdüfte,
zu mir in tausend Sprachen spricht.
So viele Sterne, die hier glänzen,
auf dem samt'en Himmelszelt.
Weithin, über alle Grenzen,
zaubern eine Sternenwelt.
Der Wasserfall, er plätschert leise,
ewig schon, bei Tag und Nacht.
Der süße Mond auf seiner Reise,
ihn mit gold'nen Schein bedacht.
Und zu meinen Herzen dringen,
Lieder aus der Kinderzeit.
Die Vögel auf den Bäumen singen,
von einem Leben, das so weit.
Oh, Maienabend, ach, so bringe,
mir die Erinnerung zurück.
Und der Glockenklang, er klinge,
einmal noch vom kurzen Glück!
© Text August Zinser
© Bilder Alexandra Maria Bischoff, 1 (Mit freundlicher Genehmigung)
August Zinser
4 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.