Es trifft auch die Wildschweine

Gewaltige Kräfte wirken: Das Aufprallgewicht eines Rehs auf ein 50 km/h fahrendes Auto beträgt 800 Kilo. | Foto: Kolp
  • Gewaltige Kräfte wirken: Das Aufprallgewicht eines Rehs auf ein 50 km/h fahrendes Auto beträgt 800 Kilo.
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  • hochgeladen von Waltraud Fischer

Auf der stark frequentierten B 74 Richtung Sulmsee wurden bei Verkehrszählungen täglich bis zu 12.000 Fahrzeuge gezählt und Geschwindigkeiten bis zu 200 km/h gemessen. Dementsprechend hoch sind in diesem Bereich auch die Wildunfälle mit erheblichen Schäden an Fahrzeugen, die das Land Steiermark gemeinsam mit der Jägerschaft weiter gezielt aktiv lassen werden. Nun wird im Bezirk Leibnitz wieder ein neues Fünf-Jahres-Projekt gestartet, um neue Geräte und Erkenntnisse an der B 74, im Jagdrevier Kaindorf an der Sulm liegend, zu testen. "Hier überqueren nicht nur Rehe die Straße, sondern auch Wildschweine", gibt Obmann Alfred Jarc von der Kaindorfer Jägerschaft zu bedenken und bittet, von mutwilligen Zerstörungen der Einrichtungen Abstand zu nehmen. "Diese sind nicht nur sehr teuer, sondern es kann auch ein Menschen- und Tierleben davon abhängen." Im Jahr gibt es im besagten Bereich bis zu 20 Unfälle und die Autofahrer sind oft machtlos, wenn ein Tier überraschend die Straße überquert.
Die Jäger versuchen seit Langem, dieses Problem zu minimieren: Verkehrszeichen und Reflektoren werden mithilfe der Landesstraßenverwaltung (STED) aufgestellt. Duftzäune wurden ausgebracht, Rehattrappen an den Straßenrändern bis zum gezielten Abschuss von Rehen in Straßennähe wird alles versucht.

Menschen und Tiere schützen
Das Projekt im Jagdrevier Kaindorf wird von der BOKU Wien (Universität für Bodenkultur), der Steirischen Landesjägerschaft, dem Land Steiermark (STED) und der Jägerschaft von Kaindorf begleitet. Dazu werden neue Reflektoren und akustische Signalgeber zum Einsatz kommen, die das Wild abschrecken, wenn ein Fahrzeug kommt.
"An der Vermeidung dieser Unfälle müssen alle ein Interesse haben – der Autofahrer, weil die Schäden meist erheblich sind und es auch tödlich enden kann, der Jäger, weil er oft angefahrenes Wild von seinen Qualen erlösen muss. Natürlich auch aus der Sicht des Tierschutzes soll unnötiges Leid vermieden werden", führt Jarc vor Augen.

Wildunfälle vermeiden

Im Jagdrevier Kaindorf werden noch im Jahr 2016 umfangreiche Maßnahmen zur Reduktion von Wildunfällen auf der B 74 etabliert – Montagen technischer Maßnahmen, deren Wartung und Überprüfung vom STED und der Jägerschaft Kaindorf übernommen werden.
Die Jägerschaft ist auch für eine umfassende Dokumentation des laufenden Wildunfallgeschehens und für künftige Verbesserungen in Zusammenarbeit mit der BOKU Wien zuständig.

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