Gehen Sie niemals hungrig auf den Bauermarkt!

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Der Leobener Bauernmarkt ist ein Fest für alle Sinne. Es duftet nach Brot, Fleisch, Obst und Gemüse. Die Produkte leuchten in allen Farben. – Hier gibt es von Apfelessig bis Ziegenmilchkäse alles was das Herz begehrt. Den größten Fehler den Sie hier machen können, ist hungrig einkaufen zu gehen.
Apfelessig, Brombeermarmelade, Camembert, Dauerwaren, Erdäpfel, Forellen, Gurken, Hausgemachtes, Imkerhonig, Jausenspeck, Karottenkuchen. - Einmal tief Luft holen! Schlendert man über den Bauernmarkt in Leoben, weiß man gar nicht, wo man anfangen soll. Unter den weiß-grünen Sonnenschirmen gibt es eine solch bunte Vielfalt, die jedes Genießerherz höher schlagen lässt. Da warten Weingartenpfirsiche nur darauf probiert zu werden und das Bauernbrot mit knuspriger Rinde duftet so verführerisch...
Wer auf der Suche nach saisonalen Zutaten für das Mittagessen ist, wird hier sicher fündig.

Frische Eier und buntes Gemüse?
Jeden Dienstag und Freitag (außer Feiertags) werden von 7:00 Uhr bis 12:00 Uhr am Kirchplatz der Stadtpfarrkirche St. Xaver die Marktstände aufgebaut. Helga Bechter aus St. Stefan ist eine von den Lieferantinnen aus dem Bezirk Leoben. Sie bietet frische Hühnereier, Nudeln und Säfte aus eigener Produktion an. „Wir sind nur ein kleiner Betrieb mit 300 Legehühnern. Aber bei uns dürfen die Hühner ins Freie“, sagt sie stolz. In den Ferien hilft ihr Enkel Philipp beim Verkauf mit. Mit geübten Griffen sortiert er sechs Eier für eine Kundin ein. Einige Schritte weiter steht der Obst- und Gemüsehandel Schacherl, der in Leoben und Bruck nicht nur auf den Bauernmärkten vertreten ist, sondern auch Geschäfte betreibt. Peter Rieser packt gerade Gemüse für eine Kundschaft ein. Er ist schnell, hat aber nebenbei immer noch Zeit für Scherze. Das Obst und Gemüse kommt vorrangig von steirischen Betrieben, das Sortiment wird aber vor allem außerhalb der Saison mit Produkten von den Wiener Gärten und Lieferanten aus Italien ergänzt. „Wir meiden Obst und Gemüse aus Spanien oder Holland. Da verzichten wir lieber auf so manches Produkt“, sagt er, „Um aber ein breites Sortiment anbieten zu können, greifen wir auch auf Ware außerhalb der Steiermark zurück.“

Oder lieber etwas Fleischiges?

Den Bauernmarkt gibt es in Leoben seit 1987, also seit 26 Jahren zwei Mal in der Woche. Franz Kicker aus Oberweißenbach bei Feldbach ist einer, der schon von Anfang in Leoben seine Produkte verkauft. „Ich bin damals gerade mit der Schule fertig geworden, als man uns gefragt hat, ob wir auf den Markt liefern wollen“, sagt er. Mit dem „Ja, ich will“ hat er sich ein zusätzliches Standbein aufgebaut. Einen Teil seiner 200 Mastschweine veredelt er zu Wurst, Selch- und Dauerwaren. Da die Wurst auch eine passende Unterlage braucht, gibt es auch noch Bauernbrot. Wem der Käse lieber ist, der wird bei der Kasalm fündig. Hier gibt es Käse aus Österreich und aller Welt, ausgesucht von einem Käsesommelier. Nur hier kann man einen norwegischen Molkekäse, oder einen Bioziegenkäse kaufen. „Wir haben die besten Käsesorten, die es gibt. Und wenn es etwas nicht gibt, dann können wir es besorgen“, ist sich der Verkäufer sicher.

Wie wäre es mit Fisch?
Heinz Jansenberger ist ein weitere Leobener Direktvermarkter, der auf dem Bauernmarkt seine Köstlichkeiten anbietet. Forellen, Butter und Steirerkäse, alles aus eigener Produktion. Die Fische, die da auf Eis liegen, sind fangfrisch. Der Landwirt hat sie heute um 5:30 Uhr gefangen und ausgenommen. Während der Wintermonate, wenn seine Rinder wieder von der Alm zurück sind, muss er schon um 2 Uhr aufstehen. Frischer geht’s wohl nicht. Ein Kunde blickt suchend um sich. „Die geräucherten Forellen sind leider schon aus, da musst du früher kommen“, beantwortet der Fischzüchter ihm die Frage, bevor er sie stellen kann.

Einkaufskorb in die Hand nehmen und los

Das Obst ist schön aufgeschlichtet, die Paprika leuchten in gelb, rot und violett – einfach köstlich. Wer hier mit Hunger einkaufen geht, hat eindeutig verloren, nämlich die Kontrolle über das, was eingekauft wird. Da kann man nämlich nicht mehr “Nein“ sagen, wenn es heißt: „Darfs ein bisserl mehr sein?“ und die frischen Produkte still rufen: „Nimm mich bitte mit!“ Wir drehen die zweite Runde auf dem Markt: Lauch, Milch, Nudeln, Obstschnitten, Paradeiser, Qualitätskäse, Rapunzel, Sirup, Trockenwürstel, ungarische Salami, Verhackert, Wildfleisch, Xeis-Staz, Ziegenmilch. Nur mit Y-konnten wir kein Produkt finden. Die Weitersuche wird aufgrund des zu schweren Einkaufskorbs auf den nächsten Markttag verschoben.

Angelika Leitner

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