Zusammenhalt im Rüsthaus
Gelebte Kameradschaft bei der Feuerwehr Niklasdorf
Mitte September 2022 änderte sich das Leben für Leon Fellegger schlagartig. Seit einem Verkehrsunfall sitzt der 20-jährige Niklasdorfer im Rollstuhl. Von seinen Kameradinnen und Kameraden wurde der Mann nach seiner Reha mit einer ganz besonderen Überraschung zuhause begrüßt.
NIKLASDORF. Diesen Tag im September des Vorjahres wird der 20-jährige Leon Fellegger ganz bestimmt nicht vergessen. Nach einem schweren Verkehrsunfall muss sich der junge Mann mit einem Leben im Rollstuhl abfinden. Aufenthalte in den Krankenhäusern Graz und Bruck an der Mur waren der Anfang, im Anschluss daran folgte ein Reha-Aufenthalt in Tobelbad, der bis Ende Februar andauerte.
Weiterhin bei der Feuerwehr
An den Wochenenden während der Reha durfte Fellegger immer wieder nach Hause und suchte dort weiterhin den Kontakt mit seinen Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr in Niklasdorf. Beim Maskenumzug am Faschingsamstag war er auch mit seinen Kolleginnen und Kollegen maskiert unterwegs und äußerte den Wunsch, eine barrierefreie Wohnung am Niklasdorfer Hauptplatz beziehen zu wollen. "Diesen Wunsch habe ich meinem Kameraden und Freund Mario Kutschi mitgeteilt, jedoch ohne genau zu wissen wie ich den Umzug am besten bewältigen sollte", erzählt Leon Fellegger sichtlich bewegt. Welche Aktivitäten er mit diesem Wunsch bei den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Niklasdorf in Bewegung setzt, weiß er zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht.
Eine knappe Woche Zeit
Während Felleger wieder nach Tobelbad zur letzten Woche auf Reha abreiste, rief Mario Kutschi über soziale Netzwerke zur Hilfe für den Kameraden auf. "Zu diesem Zeitpunkt habe ich noch nicht gewusst, was sich in dieser letzten Februarwoche alles abspielen wird", sagt Kutschi und ergänzt: "Das Echo meines Aufrufes war überwältigend!" Die Zusammenarbeit beschränkte sich bei weitem nicht nur auf die Niklasdorfer Freiwillige Feuerwehr. "Bürgermeister Johann Marak, die Niklasdorfer Siedlungsgenossenschaft, ein Möbelhaus und einige Spenden aus Niklasdorf machten unser Vorhaben erst wirklich möglich", so Kutschi.
In mehreren hundert Mannstunden wurde die alte Wohnung von Leon Fellegger ausgeräumt, ein Teil der Küche und des Vorraums in der neuen Wohnung eingebaut, das Bad rollstuhlgerecht umgebaut, Elektroinstallationen durchgeführt und die barrierefreie Wohnung bezugsfertig hergerichtet. "In der Wohnung waren fast immer vier bis fünf Leute von ca. acht Uhr früh bis weit nach Mitternacht an der Arbeit", erzählt Mario Kutschi stolz.
Überraschung gelungen
Am 28. Februar wurde Leon Fellegger in Tobelbad abgeholt. "Ich musste das Abholen um fast zwei Stunden hinauszögern, weil wir in der Wohnung noch nicht ganz fertig waren. Und wir wollten unseren Freund mit einer fertigen Wohnung überraschen!", lacht Mario Kutschi mit einem Blick zu seinem Kameraden. "Ich war überwältigt und zugleich sprachlos. Mit dieser Unterstützung habe ich im Leben nicht gerechnet", sagt Fellegger mit nach wie vor feuchten Augen. "Ich möchte mich aber wirklich bei allen Helfern und Unterstützern von ganzem Herzen bedanken", denn Fellegger ist sich sehr wohl bewusst, dass diese Hilfe weit über das Normalmaß hinausgeht.
Und zu guter Letzt wurde auch eine neue wichtige Aufgabe bei der Freiwilligen Feuerwehr Niklasdorf für ihn gefunden: Leon Fellegger ist nicht nur für die interne Kommunikation bei Einsätzen sondern auch für die im Aufbau befindliche Homepage sowie die sozialen Medien der Freiwilligen Feuerwehr Niklasdorf zuständig.
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