Trofaiacher Stimmungsbilder

Susanne Sacher: "Wird es so werden wie es war?"

Die "Trofaiacher Stimmungsbilder" beleuchten die Lebensumstände von unterschiedlichsten Menschen in der Stadt Trofaiach in Zeiten von Corona.

TROFAIACH. Auch im fünften Teil der "Trofaiacher Stimmungsbilder" – also nach Woche fünf der Ausgangsbeschränkungen – hat Jacqueline Juri, die Obfrau des Museumsvereins Trofaiach, Menschen aus der Stadt Trofaiach in Form von Telefoninterviews über ihr Befinden und ihre Gedanken im Zusammenhang mit der Coronakrise befragt. Auch die Gemeindebedienstete Susanne Sacher stellte sich ein weiters Mal den Fragen. 

Gibt es Momente oder Situationen die Sie auch in diesen herausfordernden Zeiten zum Lachen bringen oder Ihnen ein Gefühl der Leichtigkeit geben?
SUSANNE SACHER: Momentan habe ich mehr Zeit, mich in den sozialen Medien aufzuhalten und dort finde ich schon lustige Fotos oder Wortmeldungen, aber auch Videos, die mich zum Schmunzeln bringen. Aber auch meine drei Katzen bringen mich zum Lachen, wenn ich sie dabei beobachte, wie sie miteinander spielen. Wenn ich mit meinen Freundinnen telefoniere, auch da versuchen wir, Humor in unsere Gespräche einzubauen.

Mit welchen Gedanken beschäftigen Sie sich derzeit? 
SUSANNE SACHER: Ich merke oder verspüre, dass mir diese Situation jetzt schon zu lange dauert, obwohl ich weiß, dass das noch länger so sein wird. Mir fehlt der persönliche Kontakt zu vielen Menschen, den ich normalerweise berufsbedingt habe, aber auch der direkte Kontakt zu meiner Familie, sowie Tanten und Cousinen, Freundinnen und Bekannten. Meine Verspannungen schreien schon nach den wöchentlichen Massagen, die mir auch sehr fehlen. Das Training im Fitness-Studio geht mir auch sehr ab.
Meine Gedanken mache ich mir darüber, wie es mit der Wirtschaft weitergehen wird, überhaupt wie wird unser Leben weitergehen? Wird es so werden wie es war? Ich weiß es nicht. Das beschäftigt mich. Wenn ich es mir wünschen könnte, dann soll es größtenteils wieder so werden wie es war, schon eingeschränkter oder bewusster gestaltet. Man merkt ja jetzt in dieser Situation, dass zuvor viele Sachen gemacht wurden, die wir in unserem Leben nicht unbedingt brauchen, ohne die wir eigentlich gut leben könnten. Somit kann man einen Gang zurückschalten, vor allem im Hinblick auf unsere Umwelt, die Natur und die Tiere. Ich komme immer wieder auf dieses Thema zurück, aber das Klima und unsere Umwelt sind wichtig!

Bitte vervollständigen Sie folgende Sätze: 
SUSANNE SACHER:
1) Wenn ich mir was Gutes tun möchte: …, dann höre ich sehr gute Musik, versuche mich zu entspannen und an schöne Dinge zu denken. Ich stelle mir vor, dass ich einmal mit einem Delphin schwimmen kann, das beruhigt mich.
2) Wenn ich morgen aufwache und es wäre alles wieder so, wie vor der Coronakrise: ..., dann könnte es sein, dass ich momentan ein ,bissal‘ überfordert wäre, weil ich mich schon an die jetzige Situation gewöhnt habe, an die Entschleunigung und an die Tatsache, dass Vieles ruhiger abläuft.
3) Meinen Mitmenschen möchte ich sagen: Es ist wichtig, dass ihr trotz allem weiterhin positiv denkt. Ihr könnt euch am Abend vielleicht aufschreiben, was ihr am heutigen Tag Positives erlebt habt. Auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist, zum Beispiel, wenn ihr eine schöne Blume beim Spaziergang gesehen habt oder irgendetwas, was euch ein Lächeln hervorgeholt hat.
4) Wenn ich einen Wunsch frei hätte: …, dann wünsche ich mir, dass meine Familie noch lange gesund bleibt und wir noch viele gemeinsame Stunden miteinander verbringen können.

Was möchten Sie Ihren Mitmenschen für die kommenden Tage an Positives mitgeben? Vielleicht in Form eines Buchtipps, eines Liedes, etc. 
SUSANNE SACHER: Ich kann das Buch „Mieses Karma“ sehr empfehlen. Dieses Buch hat mich sehr zum Lachen gebracht und ich habe es mittlerweile schon zweimal gelesen und würde es jederzeit wieder lesen.

Interview: Jacqueline Juri

>>Hier gibt‘s weitere Stimmungsbilder und die Interviews der vergangenen Wochen<<