Tratsch im Dorf
ST. MICHAEL. Die obersteirische Marktgemeinde St. Michael ist ein geschichtsträchtiger Ort. Die erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahre 927. St. Michael ist auch ein Ort, der sich vieles entfaltete.
Die Kirche als dominierender Mittelpunkt, rundherum entwickelten sich Handwerksbetriebe, dort spielte sich das dörfliche Leben ab. In den vergangenen Jahrzehnten verlor der traditionelle Ortskern immer mehr an Bedeutung. Geschäfte, Gasthäuser verschwanden von der Bildfläche.
Erinnerungen an alte Zeiten
Wie es einmal vor 50, 60 oder70 Jahren war, das wurde nun versucht, Schülern der Neuen Mittelschule St. Michael näher zu bringen. Ilse Blachfellner-Mohri initiierte den „Tratsch im Dorf“, bei der sich „alte Dörfler“ den Fragen der wissbegierigen Jugend stellten. Wenig bis keine Autos, im nahen Umkreis Greißlerläden, Bäcker, Fleischer, Hufschmied, Schuster, Schneider, Schlosser, Wagner, Reifen-und Papierfabrik, gleich sieben Gaststätten und keinen Fernseher. Die Zeit war trotzdem schön und aufregend, wie den Erzählungen zu entnehmen war.
Interessante Erfahrungen
Die 85-jährige Poldi Schindlbacher berichtete von lustigen Episoden der Lehrzeit, Ilse Taurer und Marianne Voith sprachen von einer guten Jugendzeit und dem florierenden Vereinsleben. Gerhard Kassegger tischte manchen nicht immer astreinen Jugendstreich auf. Dass der heute ruhige Dorfplatz einst pulsierender Mittelpunkt des Ortes war, rief bei NMS-Direktor Richard Schulz-Kolland und den Schülerinnen und Schüler doch Erstaunen hervor. Für alle aber war es eine interessante Erfahrung.
Text und Fotos: Peter Taurer
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