Anrainer sind besorgt
Am Leobener Galgenberg wird wieder gesprengt

Die Sprengungen am Steinbruch in Leoben-Leitendorf sind wieder erlaubt, versprochene Informationen der Betreiberfirma Tieber gegenüber den Anrainern blieben aus. | Foto: Gaube
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Am Dolomitsteinbruch in Leoben-Leitendorf finden nach einem Unglücksfall im Vorjahr wieder Sprengarbeiten statt. Das Landesverwaltungsgericht hat die Sprengarbeiten durch die Firma Tieber genehmigt – allerdings unter strengeren Auflagen als zuvor.

LEOBEN. "Guat is gangen nix is gschehn": Nach mehr als einem halben Jahr Pause durfte diese Woche am Dolomitsteinbruch in Leoben-Leitendorf wieder gesprengt werden. Die Sprengung verlief kontrolliert ohne massive Staub- und Lärmbelastung.
Nach einer missglückten Sprengung im Juli des Vorjahres, bei der faustgroße Steine durch die Luft flogen, Schäden an Gebäuden verursachten und eine Verletzte forderten, war die Sprengtätigkeit von der Bezirkshauptmannschaft Leoben untersagt worden.
Nachdem die Firma Tieber als Betreiber des Steinbruches Rechtsmittel gegen diesen Bescheid eingelegt hatte, hat das Landesverwaltungsgericht in Graz die Sprengungen Ende Jänner 2022 wieder genehmigt – allerdings unter deutlich strengeren Auflagen als zuvor.

Leere Versprechungen

Ein Lokalaugenschein im Stadtteil Leitendorf zeigte, dass das Areal zum Zeitpunkt der Sprengung am Mittwoch durch Exekutive und Sicherheitspersonal abgesperrt wurde. Darüber hinaus wurde mittels Plakatständern an neuralgischen Punkten auf die Sprengung hingewiesen.
Am Montag, 7. Februar, drei Tage vor der geplanten Sprengung, wurden die Bewohner der benachbarten Häuser und Wohnanlagen mit einem Flugblatt in ihren Briefkästen vom Sprengtermin in Kenntnis gesetzt.

Diese Vorgangsweise der Leitendorf Bergbau GmbH sorgte für Empörung bei betroffenen Haus- und Wohnungseigentümern in der Nachbarschaft des Steinbruchs. Denn im Vorfeld war seitens der Leitendorf Bergbau GmbH von Transparenz gegenüber den Anrainern die Rede gewesen, Informationsveranstaltungen wurden angekündigt – was sich bislang allerdings als leere Versprechung herausstellte. 

Permanente Kontrolle

"Die Bezirkshauptmannschaft Leoben hat einen Sachverständigen eingesetzt, um die Einhaltung der behördlichen Auflagen zu überwachen", teilte Bezirkshauptmann Markus Kraxner mit. Darüber hinaus werden Staub- und Lärmmessungen bei und nach Sprengungen sowie beim laufenden Betrieb am Steinbruch durchgeführt. In diesem Zusammenhang wurden am Ziegelofenweg und in der Buchberggasse zwei neue Messpunkte installiert.

Technischer Fehler

Die Ursachen des Sprengunfalls am Steinbruch in Leoben-Leitendorf sind geklärt. "Durch einen technischen Fehler am Bohrgerät wurde bei zwei von 13 Bohrlöchern zu flach gebohrt, das verursachte den Streuflug des Gesteins. Durch einen defekten Sensor wurde die Visiereinrichtung nicht richtig dargestellt", erklärte Bergdirektor Josef Pappenreiter von der VA Erzberg, die mit den Sprengungen am Galgenberg beauftragt ist.
Um derartige Ereignisse in Hinkunft zu verhindern, wurde um 30.000 Euro eine elektronische Bohrlochsonde angeschafft. Mit dieser könne man die Neigung der Bohrlöcher auf Zehntelgrade feststellen", so Pappenreiter.

Weitere Sprengungen geplant

In den kommenden Wochen seien weitere Sprengungen geplant, teilte Harald Reiter, Betriebsleiter der Leitendorf Bergbau GmbH, mit. Vorerst noch – wie bei der Sprengung am 9. Februar – in kleinerem Ausmaß.

Dazu gibt es einen Kommentar von Wolfgang Gaube!

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Dieses Flugblatt fanden die Anrainer in ihren Briefkästen vor.
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