Trofaiacher Stimmungsbilder
Andrea Judmaier: "Die Krise als Chance für das Danach sehen"

Andrea Judmaier beim Einkauf von Blumen. | Foto: zVg/Trofaiacher Stimmungsbilder
  • Andrea Judmaier beim Einkauf von Blumen.
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Mit der Serie "Trofaiacher Stimmungsbilder" beleuchten wir die Lebensumstände von unterschiedlichsten Menschen in der Stadt Trofaiach in Zeiten der Coronakrise. Jacqueline Juri hat dazu die entsprechenden Telefoninterviews durchgeführt.

Eine dieser Interviewpartnerinnen von Jacqueline Juri ist Andrea Judmaier, Landwirtin am Windischbühel und Mutter von vier Kindern sowie Oma von zwei Enkelkindern.
Wir wollen gemeinsam den Blick in die Zukunft richten: Das Land fährt langsam wieder hoch. Welche Gedanken haben Sie dazu?
ANDREA JUDMAIER: Gott sei Dank, dass es langsam wieder aufwärts geht. Man sollte sich vor Augen führen, dass wir so wie wir im Moment leben, nicht leben wollen. Wir können keine Feste veranstalten, somit trifft man weder Familie noch Freunde. Sportliche oder kulturelle Veranstaltungen gibt es auch nicht, Masken müssen getragen werden und Abstand ist zu halten.
Ich stelle mir vor, dass es jetzt auch zu einem Umdenken hin zu einer neuen Bewertung einzelner Berufsgruppen, wie zum Beispiel auch der Landwirte, kommen wird. Wir können froh darüber sein, ein funktionierendes Netz mit hochwertigen Lebensmitteln zu haben. Der Slogan „Fahr nicht fort, kauf im Ort“, spricht genau diese Thematik an. Darüber hinaus sollte uns auch bewusst werden, wie wichtig es ist, Produzenten im Land zu haben, aber auch andere Berufsgruppen, ob das nun ein Arbeiter, ein Beamter oder ein Angestellter ist. Man braucht die Menschen, die dafür sorgen, dass unser Alltag aufrecht erhalten bleibt. In der Krise sieht man das ganz deutlich. Ich hoffe, dass uns die Politik in das richtige Fahrwasser führt.
Angst vor einer zweiten Infektionswelle habe ich nicht, denn wir waren alle sehr diszipliniert, warum sollte es sich nun ändern? Die Leute tragen dort wo es vorgeschrieben ist, ihre Masken. Wir hatten Glück während dieser Zeit genau hier zu leben. Wir konnten immer hinaus gehen, hatten rundherum Natur und ausreichend Platz um auszuweichen.

Was glauben Sie, wird sich in einem Jahr verändert haben?
ANDREA JUDMAIER:
Sehr viel wird sich verändert haben, auch im Hinblick auf die Investitionen, darüber wird nachgedacht werden. Außerdem werden wir mit den Lebensmitteln behutsamer und bewusster umgehen. Schweine oder Rinder bestehen nicht nur aus Lungenbraten und Schnitzel. Selbst namhafte Haubenköche haben damit begonnen, das gesamte Tier zu verarbeiten.
Was den sozialen Umgang betrifft, nehme ich an, dass die Familie einen höheren Stellenwert in unserer Gesellschaft einnehmen wird. Auch in der Arbeitswelt wird es Veränderungen geben. Das Homeoffice funktioniert, die Leute arbeiten von zu Hause aus. Man erspart sich das Pendeln und anstelle der Besprechungen, die rund um den Globus stattfinden und Mitarbeiter viele Stunden mit dem Sitzen im Flugzeug verbringen müssen, hält man Videokonferenzen ab.
In einem Jahr wird es auch einen Impfstoff geben, da bin ich mir ziemlich sicher, dann können wir auch wieder zu unseren guten Manieren zurückkehren, damit meine ich das Reichen der Hände bei der Begrüßung, das ist unsere Kultur.
Zudem hoffe ich, dass diese vielen bürokratischen Vereinfachungen, die während der Krise gewährt wurden, erhalten bleiben. Zum Beispiel haben die Ärzte das Rezept direkt zur Apotheke gesendet, ebenso war es mit den Überweisungsscheinen von Arzt zu Arzt.

Was könnte Ihr persönliches Motto im Jahr 2020 sein?
ANDREA JUDMAIER:
Ich kann mich nicht auf ein Motto festlegen, ich habe mehrere Leitsätze.
Meine „3 L“ im Leben passen immer:

  • Leben-Lieben-Lachen
  • Auch wenn man noch so oft hinfällt, man steht immer wieder auf!
  • Aus dem Glauben schöpft man Kraft.

4) Wenn Sie in einem Satz diese vergangenen sechs Wochen zusammenfassen müssten, wie würde dann dieser Satz lauten?
ANDREA JUDMAIER:
Es ist nicht alles zusammengebrochen, sondern es hat sich nur neu sortiert, wir sollten die Krise als Chance für das Danach sehen.

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