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ASFINAG startet Neubau der Mautstellen Gleinalm und Bosruck

- Geschäftsführer Alexander Walcher, Vorstand Josef Fiala und Geschäftsführerin Claudia Eder (li.) präsentierten vor der alten Mautstelle Gleinalm ihre Pläne für den künftigen Neubau aus Holz.
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Die beiden ASFINAG-Mautstellen Gleinalm und Bosruck werden im Laufe der kommenden Jahre umfassend saniert und mit einem neuen, modernen Design versehen. Mit dem Neubau will die ASFINAG eine europaweite Vorreiterrolle in punkto Nachhaltigkeit einnehmen.
ST. MICHAEL/LIEZEN. Seit nunmehr 45 beziehungsweise 40 Jahren sind die Mautstellen beim Gleinalm- und Bosrucktunnel nun schon in Betrieb und damit Anlaufstelle für bis zu 30.000 Menschen täglich. Nach so vielen Jahren ist jedoch nicht nur die Technik, sondern auch die Infrastruktur veraltet. Sie entsprechen weder dem Stand der Technik, noch dem Anspruch der ASFINAG in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Aus diesem Grund wurde entschieden, die beiden Mautstellen mitsamt den Verwaltungsgebäuden zu sanieren und die Anlagen mit einem neuen Design zu versehen.
"Die neue Mautstelle wird in mehrfacher Hinsicht besonders sein, hervorheben möchte ich vor allem die architektonische Gestaltung, für die wir einen Architektenwettbewerb durchgeführt haben."
Alexander Walcher, ASFINAG-Geschäftsführer

- Der Neubau der Mautstelle Gleinalm soll voraussichtlich Mitte April 2024 abgeschlossen sein.
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Nachhaltige Bauweise
Basis für den Neubau war ein Architekturwettbewerb, die daraus entstandenen Pläne wurden am Dienstag, 21. Februar, im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert. Und diese zeigen klar: Mit den neuen Anlagen will die ASFINAG in punkto Nachhaltigkeit einen großen Schritt vorwärts machen. Der wesentlichste Baustoff ist Holz, Photovoltaik versorgt die Standorte mit grünem Strom, Heizung und Kühlung laufen künftig über erneuerbare Energien wie Luft-Wärme-Pumpe oder Biomasse.
Das neue Konzept bringe aber gleich viele Vorteile mit sich, betont ASFINAG-Vorstand Josef Fiala: "Für unsere Kundinnen und Kunden bringt die Erneuerung der Technik ein noch besseres Service bei der Durchfahrt, die Gebäude werden in Niedrigenergiebauweise errichtet und zusätzlich werden Photovoltaik und klimaneutrale Heiz- und Kühlsysteme den Energiebedarf decken. Die Mautstelle der Zukunft wird daher auch in punkto Nachhaltigkeit eine europaweite Vorreiterrolle einnehmen.“
Auch für die Mitarbeiterinnnen und Mitarbeiter soll der Neubau eine große Verbesserung mit sich bringen, wie ASFINAG-Geschäftsführerin Claudie Eder ausführt.
"Die Gebäude und Mautkabinen sind aus den Jahren 1978 und 1983 und entsprechen in vielerlei Hinsicht nicht mehr unseren Ansprüchen. In der neuen Mautstelle werden unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter moderne Arbeitsplätze sowie wärme- und schallgedämmte Mautkabinen haben."
Claudia Eder, ASFINAG-Geschäftsführerin

- Vor die bestehenden Abfertigungsspuren und Mautkabinen wird in zwei Phasen eine Stahlkonstruktion als provisorische Mautspange – so werden alle Abfertigungsspuren mit den Mautkabinen bezeichnet – gebaut.
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Baustellenstart bei Mautstelle Gleinalm
Den Start für das österreichweite Projekt – schrittweise sollen alle Mautstellen in Österreich ein neues, modernes und einheitliches Erscheinungsbild bekommen – bildet der Neubau der Mautstelle Gleinalm, die ab sofort bis Mittel April 2024 erneuert wird. Vor die bestehenden Abfertigungsspuren und Mautkabinen wird in zwei Phasen eine Stahlkonstruktion als provisorische Mautspange – so werden alle Abfertigungsspuren mit den Mautkabinen bezeichnet – gebaut. Auch während der Bauarbeiten wird die Mautabfertigung dadurch immer möglich sein. Einzig die Zahl der Abfertigungsspuren wird zeitweise geringer ausfallen. Mindestens drei Spuren pro Richtung müssen aber jedenfalls immer zur Verfügung stehen.
Nach Fertigstellung der Mautstelle Gleinalm wandert die Baustelle nach Norden zum Bosrucktunnel. Das Gebäude der Mautstelle Bosruck wird in Folge teilweise saniert und aufgestockt, wobei ebenfalls vor allem Holz als Baustoff eingesetzt wird. Die Gesamtfertigstellung ist im Sommer 2025 geplant.

- Die Sanierung der A9-Mautstelle Bosruck startet dann, wenn die Arbeiten bei der Mautstelle Gleinalm abgeschlossen sind und soll bis Sommer 2025 dauern.
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Breitere Spuren und mehr Service
Für die Kundinnen und Kunden soll der Neubau einige Vorteile mit sich bringen: Zum einen werden die Durchfahrtsspuren noch komfortabler passierbar. Die Durchfahrtsbreite von derzeit 3,20 Meter beträgt künftig etwa 3,50 Meter. Bei den Spuren mit Mautkabinen wird zusätzlich ein größeres Display montiert, auf dem Kundinnen und Kunden relevante Fahrzeugdaten und vor allem auch die Gültigkeit ihres vorab erworbenen Tickets sowie das Ablaufdatum von Zeitkarten (Jahresmautkarte) sehen können.
Hier noch einmal die wesentlichen Neuerungen bei den beiden Mautstellen:
- Der Neubau der Gleinalm-Mautstelle und die Aufstockung der Bosruck-Mautstelle werden als Niedrigenergie-Gebäude ausgeführt, Holz ist der wesentliche Baustoff
- Beide Mautstellen erhalten eine Photovoltaikanlage, die den Eigenbedarf deckt (160 beziehungsweise 110 kWp)
- Es werden E-Ladestationen für den eigenen E-Fuhrpark errichtet
- Die Mautkabinen werden energie- und schalloptimiert
- Das Gebäude beim Gleinalm-Tunnel erhält eine Luft-Wärme-Pumpe, beim Bosruck kommt ein Biomasseheizwerk
- Holz als Baustoff: Die Dachkonstruktionen der neuen Mautspangen werden in Holzbauweise errichtet, beim Bosruck wird die Fassade in Holz ausgeführt
- Die Stahlkonstruktion des Provisoriums wird als „Baukastensystem“ geplant, damit sie mehrmals zerlegt und wieder aufgebaut werden kann. So kann diese Konstruktion bei mehreren Mautstellen-Umbauten verwendet werden.
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