Polizeieinsatz in Leoben
Asylwerber soll zwei Mädchen verfolgt haben
Das TikTok-Video einer besorgten Mutter aus Leoben schlug hohe Wellen: Ihre Tochter und deren Freundin seien von einem Asylwerber verfolgt worden. Es kam auch zu einem Polizeieinsatz, allerdings wurde kein strafbares Verhalten festgestellt.
LEOBEN. Vergangenen Freitag, 3. März, soll ein Mann aus der Leobener Asylunterkunft einem 14-jährigen Mädchen und ihrer Freundin am Weg nach Hause gefolgt sein. Das teilt eine besorgte Mutter aus Leoben in einem TikTok-Video mit, um damit „andere Eltern zu warnen“. Mittlerweile hat das Video hohe Wellen geschlagen, es wurde bereits über 200.000 Mal geklickt und mischt somit in der Debatte rund um das Asylquartier in der ehemaligen Baumaxhalle in Leoben-Lerchenfeld mit.
Polizei alarmiert
Laut den Aussagen der Mutter waren die beiden Mädchen im LCS und machten sich vor 17.30 Uhr auf den Nachhauseweg Richtung Judendorf. Dann habe sie einen Anruf von ihrer Tochter erhalten und diese habe ihr mitgeteilt, dass die beiden Mädchen von einem Mann verfolgt werden. Bei dem Mann habe es sich um einen Asylwerber aus der Unterkunft in der ehemaligen Baumaxhalle gehandelt, betont die Frau in ihrem Video: „Es war ein Asylant, der mein Kind verfolgt hat.“ Die Frau habe den Mädchen dann geraten, auf der Straße, dort „wo Menschen sind“, zu bleiben. Da sie nicht unmittelbar von zu Hause weg konnte, sei ihr älterer Sohn aufgebrochen und zu den Mädchen gegangen. Dieser habe in weiterer Folge auch die Polizei alarmiert, die schließlich mit drei Streifenwagen gekommen wäre.
Kein strafbares Verhalten festgestellt
Die Polizei bestätigte den Einsatz am 3. März gegen 18 Uhr auf Anfrage von MeinBezirk.at. Bei dem betroffenen Mann habe es sich tatsächlich um einen Bewohner des Asylquartiers gehandelt. Er wurde kontrolliert, doch es sei kein strafbares Verhalten festgestellt worden. Der Mutter zufolge habe er „etwas eingesteckt gehabt“, doch seitens der Polizei hatte der Mann nichts Verdächtiges bei sich. Im Zuge seiner Einvernahme habe er gesagt, dass auch er am Heimweg gewesen wäre.
Die Polizei betont nichtsdestotrotz, dass die Betroffenen in diesem Fall richtig gehandelt hätten. Man habe die Angst der beiden Mädchen ernst genommen. In solchen Fällen gelte es, auf das Bauchgefühl zu vertrauen und sich nicht davor zu scheuen, den Notruf zu wählen.
Integrationsworkshops für Asylwerber
Bereits im Sommer des vergangenen Jahres sorgte ein angebliches „Fehlverhalten“ von Asylwerbern im Aubad, durch das sich Badegäste belästigt fühlten, für Aufregung. Nach diesen Beschwerden sorgte die Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU) bereits vermehrt für Schulungen, um die Asylwerber über das richtige Verhalten in Österreich aufzuklären.
Diese „Integrationsworkshops“ werden nach wie vor in den jeweiligen Muttersprachen täglich beziehungsweise alle zwei Tage angeboten. „Wir tun unser Möglichstes, den Bewohnern zu vermitteln, wie sie sich zu verhalten haben. Diese Schulungen sind aber natürlich keine Garantie für ein richtiges Verhalten jedes Einzelnen. Doch die Bewohner sind bemüht und der Großteil hält sich auch an die Verhaltensregeln“, teilt Thomas Fussenegger von der Pressestelle der BBU mit.
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