Trofaiacher Stimmungsbilder
Bürgermeister Mario Abl: "Jeder versucht sein Bestes zu geben"

Mario Abl, Bürgermeister der Stadt Trofaiach. | Foto: KK/Trofaiacher Stimmungsbilder
  • Mario Abl, Bürgermeister der Stadt Trofaiach.
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  • hochgeladen von Wolfgang Gaube

Stimmungsbilder der Stadt Trofaiach hat Jacqueline Juri in Form von Telefoninterviews erstellt.

TROFAIACH. "Ich möchte ein Stimmungsbild einiger Menschen in einer kleinen Stadt in einer Krisenzeit archivieren. Für uns, aber im Speziellen für jene Generationen, die nach uns kommen. Im besten Fall ergeben sich dadurch Denkanstöße, Inspirationen oder Ideen, hin und wieder vielleicht auch ein Gefühl von Leichtigkeit, wie man dieser herausfordernden Zeit begegnen kann", so beschreibt Jacqueline Juri, die Obfrau des Museumsvereins Trofaiach, ihr neues Projekt. Dabei hat sie auch Mario Abl, dem Bürgermeister der Stadt Trofaiach, vier Fragen gestellt.

Wie verbringen Sie Ihre Zeit bzw. Ihren Alltag seit dem 16. März 2020, als die Ausgangsbeschränkung in Österreich begonnen hat?
MARIO ABL: Für mich ist es eine vollkommen neue Situation, sowohl beruflich als Bürgermeister als auch Privatperson als Familienvater und Ehemann. Beruflich bin ich gemeinsam mit meinen Mitarbeitern dabei, eine Stadt im Notbetrieb zu organisieren und bin unendlich dankbar, dass alle so viel Verständnis haben! Es arbeiten alle sehr professionell. Wir versuchen unsere Stadt in diesen doch sehr, sehr bewegenden Zeiten, ruhig zu führen mit einer wie ich glaube, relativ großen Gelassenheit aber trotzdem sehr fokussiert die Probleme, die sich dort und da aufbauen, gut zu organisieren und für unsere Leute eine gute Heimat auch in schwierigen Zeiten zu bieten.
Privat habe ich jetzt natürlich ein wenig mehr Zeit, die ich zu Hause verbringen kann und versuche gemeinsam mit meiner Familie Dinge zu erledigen, die wir ewig vor uns hergeschoben haben. Als Beispiel räume ich gerade meinen Keller zusammen – eine riesige Herausforderung.

Was beschäftigt Sie derzeit?
MARIO ABL: Mich beschäftigt aus beruflicher Sicht, dass wir in Trofaiach eine gewisse Ordnung und Struktur aufrecht erhalten können. Es ist mir wichtig, dass die lebenswichtigen Funktionen in unserer Stadt gut funktionieren, da denke ich an die Müllabfuhr, dass die Wasserversorgung funktioniert, dass man bei uns im Rathaus anrufen kann, wenn man Sorgen hat – und das alles unter dem Aspekt, dasa unsere Mitarbeiter gesund bleiben müssen. Es gebührt meinen Mitarbeitern ein unglaublicher Dank! Natürlich gilt es auch zu motivieren, aber es kommt so viel zurück. Jeder versucht sein Bestes zu geben.

Was hat sich für Sie maßgeblich verändert?
MARIO ABL: Für mich persönlich hat sich die Hektik des Alltags stark verändert. Ich brauche nicht mehr von einem Termin zum anderen zu düsen, so leer war mein Terminkalender seit meinem Amtsantritt als Bürgermeister eigentlich noch nie. Jetzt geht es darum, andere Aufgaben zu erfüllen. Jetzt geht es ein wenig mehr um die Gelassenheit, um reflektiert zu handeln. Es geht auch darum bewusst auszusuchen: Was macht man, wo fokussiert man sich, wen zieht man auch dort und da zu Rate? Ich hatte in dieser Woche die Gelegenheit mit 30 Unternehmern  der Stadt zu telefonieren, ich war beeindruckt von der Qualität dieser Gespräche, der Zusammenhalt und die Zuversicht sind groß.

Was möchten Sie Ihren Mitmenschen mitteilen?
MARIO ABL:
Als Privatperson möchte ich mitteilen, dass man jetzt die Gelegenheit hat, etwa Dinge in seinem privaten Umfeld zu organisieren. Damit meine ich nicht nur sachliche Dinge, sondern auch emotionale, für die jetzt ausreichend Zeit wäre, Gespräche führen mit den Kindern, mit den Partnern, um sich zu beraten.
Als Bürgermeister möchte ich den Menschen mitgeben, eine Spur reflektierter zu sein. Wir in der Steiermark telefonieren sehr viel miteinander und versuchen möglichst einheitlich diese Situation zu bearbeiten. Wenn ich da was mitgeben kann, dann das, dass man nicht immer alleine recht hat. Manches Mal ist es auch gut, erst einen Tag später zu antworten um gewisse Dinge nicht in der Hektik des Alltags entscheiden zu müssen.
Ich hoffe, dass diese Situation, die wir gemeinsam zu meistern haben, Spuren  in der Achtsamkeit der Menschen hinterlässt.

Interview: Jacqueline Juri

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