Corona-Erfahrungsaustausch der Leobener Pflegeheime
Der große Zusammenhalt war besonders wichtig
Zum dritten Corona-Erfahrungsaustausch lud Bürgermeister Kurt Wallner kürzlich die Leiter der Leobener Pflegeheime in den Gemeinderats-Sitzungssaal.
LEOBEN. Die Situation für die Senioren- und Pflegeheime stellte sich während der Covid-19-Krise besonders heikel dar, handelt es sich bei den Bewohnern doch genau um jene Personen, die als zu schützende Risikogruppe gilt. Um für die Bewohner trotz zeitintensiver Schutzmaßnahmen, enormem bürokratischen Aufwand, unsicherer Vorgaben sowie schwer zu beschaffender Ausrüstung eine gute Pflege zu gewährleisten und darüber hinaus den fehlenden Kontakt zu den Angehörigen zu kompensieren, wurden große Anstrengungen seitens der Pflegeeinrichtungen unternommen.
Vor großen Herausforderungen
„Auch wenn Keime in einem Seniorenwohnheim eigentlich nichts Ungewöhnliches sind, stellte uns dieses Virus doch vor große Herausforderungen, wir mussten den Umgang mit der Pandemie sozusagen erst erlernen,“ schildert Claudia Spielmann vom Pflegewohnhaus der Caritas in Göß. Dank des herausragenden Einsatzes ihrer Mitarbeiter und der Unterstützung durch die Montanuniversität, die Desinfektionsmittel zur Verfügung stellte, sowie der hervorragenden Zusammenarbeit unter den Pflegeheimen konnte die herausfordernde Situation jedoch bestmöglich gemeistert werden.
Kein Krankheitsfall
Auch Franz Steinkellner, Seniorchef der Seniorenresidenz Steinkellner in Donawitz, und seine Frau Maria sowie Reinhard Kaiser vom Pflegeheim Kaiser in Seegraben lobten das Verantwortungsbewusstsein und das überdurchschnittliche Engagement ihrer Mitarbeiter in dieser fordernden Zeit. Ihrem verantwortungsvollen Zugang ist es unter anderem zu verdanken, dass bis dato in keinem der Häuser ein Krankheitsfall aufgetreten ist.
Sorge vor aktuellen Entwicklungen
Mit Sorge verfolgen die Hausleiter jedoch die aktuellen Entwicklungen und berichten, aufgrund des großen Enthusiasmus über die Lockerungen, von einem zunehmend leichtsinnigen Umgang der Angehörigen mit dem neuartigen, unsichtbaren Feind. Aus diesem Grund wurden die Häuser auch noch nicht vollständig geöffnet und Besuche sind weiterhin nur in den Gartenanlagen bzw. den Sicherheitsbestimmungen entsprechenden Räumlichkeiten möglich.
Gut überstanden
Die Bewohner selbst haben die Situation dank des abwechslungsreichen Unterhaltungsprogramms des Pflegepersonals sowie der technischen Hilfsmittel, die den Kontakt zu Angehörigen erlaubten, gut überstanden. Besonders wichtig sei in solchen Situationen das gute Arbeitsklima, der große Zusammenhalt und gegenseitige Austausch. Dieser soll künftig auch zwischen Gemeinde und Pflegeeinrichtungen intensiviert werden, um das gemeinsame Schutzziel für die Stadt Leoben noch besser leben zu können.
Wertvolle Ideen und Anregungen
Bürgermeister Kurt Wallner sieht in diesen Zusammenkünften langfristig großes Potenzial für die Stadt Leoben: „Gegenseitiger Austausch kann unglaublich bereichernd für alle Seiten wirken. Auch wenn Covid-19 derzeit das bestimmende Thema ist, treten im wechselseitigen Diskurs Erkenntnisse, Anregungen und Ideen zutage, die es uns ermöglichen, die Infrastruktur unserer Stadt noch besser aufeinander abzustimmen und dafür zu sorgen, dass die vielen Zahnräder, die das gesellschaftliche Zusammenleben am Laufen halten, reibungsfrei ineinandergreifen.“
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