Die Biogasanlage stinkt weiter

LEOBEN (wg). Die gute Nachricht: Über die Osterfeiertage war die Trocknungsanlage in der Leobener Biogasanlage nicht in Betrieb. Die schlechte Nachricht: In der vergangenen Woche war zum zweiten Mal in diesem Jahr der Trockner in Betrieb genommen worden. "Die Folge war, wie bereits beim ersten Versuch, ein unerträglicher Gestank in der angrenzenden Wohngegend", erklärt der Leobner FPÖ-Politiker Gerd Krusche.
In der Presseaussendung der FPÖ heißt es weiter: Offensichtlich hat man die Biogasanlage noch immer nicht im Griff, da notwendige Investitionen aus Geldmangel nicht umgesetzt wurden, wie aus Insiderkreisen zu hören ist. Sollten diese Gerüchte stimmen, müssen die politisch Verantwortlichen endlich die einzig mögliche Konsequenz ziehen: Zusperren!

Noch kein stabiler Zustand
Seitens der Geschäftsführung der Biogasanlage wird erklärt: Der Trockner sei jetzt als letzter Teil der sukzessiven Inbetriebnahme der Anlage hochgefahren worden. "Die Anlage war längere Zeit nicht in Betrieb. Da braucht es Zeit, bis wieder ein stabiler Zustand erreicht werden kann", erklärt der Geschäftsführer der LE Gas GmbH Ronald Schindler. Und schließt Geruchsbelästigungen nicht aus: "Je schneller wir alles abarbeiten können, umso schneller wird alles funktionieren." Man sei bemüht die Emissionen auf einem niedrigen Niveau zu halten. Aber die Trocknungsanlage sei sehr komplex, sollte aber nach der Einlaufphase problemlos laufen. Ziel der LE Gas sei es, so emissionsfrei wie möglich zu arbeiten. Welche Emissionen und Mengen zulässig sind, sei ohnehin per Bescheid festgelegt.

Fehler eingestehen
"Es geht nicht darum, eine erlaubte Anzahl von ,Stinktagen' einzuhalten, sondern Leoben als lebenswerte Stadt für ihre Bewohner zu manifestieren", erklärt Gerd Krusche. Und weiter: "Nur so können die Ziele des Leitbildes erreicht werden und kann Bevölkerungswachstum an Stelle von Abwanderung treten. Bürgermeister Konrad muss endlich den Kopf aus dem Sand ziehen und den Mut zu einer klaren Entscheidung aufbringen. Auch wenn damit das Eingeständnis von vergangenen Fehlern verbunden ist. Dies sollte er sich in Anbetracht der für ihn beschlossenen Ehrungen ganz besonders vor Augen halten."

Klare Antworten fehlen
Die FPÖ Leoben fordert daher endlich klare Antworten:
Kann die Anlage unter Einhaltung aller Auflagen und bei Vermeidung von Geruchsbelästigungen jemals wirtschaftlich betrieben werden?
Welche Kosten würden auf die Stadtgemeinde im Falle einer Schließung zukommen?
Kann jegliche Beeinträchtigung der Lebensqualität der Anrainer bei ordnungs- und bescheidgemäßem Betrieb ausgeschlossen werden?

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