Die Sonneninsel als Pilotprojekt

- Foto: Freisinger
- hochgeladen von Petra Soir
Leoben-Judendorf wird durch die Einsparung von 77 Prozent des Wärmeenergiebedarfes zum Vorbild.
LEOBEN. Energiesparen ist derzeit überall gefragt. So auch in Leoben-Judendorf, wo gemeindeeigene Hochhäuser in der "Sonneninsel Leoben" für ein österreichweites Pilotprojekt einer umfassenden thermischen und technischen Sanierung ausgewählt wurden. Dabei soll der Wärmeenergiebedarf um 77 Prozent gesenkt und die CO2-Emmissionen um fast 60 Prozent reduziert werden.
"Durch die Sanierung der Wohnhäuser haben die Bewohner die Chance, einerseits einen wirtschaftlichen Vorteil, andererseits eine optische Aufwertung ihrer Wohnung und Wohnanlage zu bekommen. Die Bewohner entscheiden selbst, ob sie bei diesem Projekt dabei sein wollen oder nicht", so Leobens Bürgermeister Kurt Wallner im Rahmen einer Pressekonferenz.
Einerseits soll dabei eine grundlegende Aufwertung der jeweiligen Wohnungen durch Wohnraumerweiterung in Modulbauweise erfolgen. Andererseits soll mit Hilfe einer thermischen Pufferzone - als ökologische Alternative zum gängigen Wärmeverbundsystem - der Wärmeenergiebedarf um 77 Prozent gesenkt und die CO2-Emmissionen um fast 60 Prozent reduziert werden. Durch dieses Projekt, das gemeinsam mit der TU Graz und der Montanuniversität Leoben abgewickelt wird, sollen Strategien zur nachhaltigen Ressourcenschonung für die zukünftige Stadtentwicklung erarbeitet werden, wie es auch im Leitbild der Stadt Leoben verankert ist. Dabei geht es aber nicht nur um die Gebäude selbst, sondern auch um das unmittelbare Umfeld und nicht zuletzt auch um das zukünftige Mobilitätsverhalten der Bewohner. So soll beispielsweise auch der Flussraum entlang der Mur unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger attraktiviert werden.
Stärkung der Zentren
"Das Projekt "Sonneninsel Leoben" als Forschungsprojekt im Rahmen der "Smart Cities"-Initiative soll beweisen, dass ökologische, nachhaltige Stadtentwicklung primär keine Frage von hochtechnologischen Neubauten auf der grünen Wiese sein kann, sondern zunächst zentrumsnahe Bestandsbauten mit funktionierender Infrastruktur Ausgangspunkt für nachhaltige Stadterneuerung sein müssen; d.h. dass die Zentren gestärkt werden", sagt Hans Gangoly vom Institut für Gebäudelehre der TU Graz. Im ersten Schritt dieses Projektes wird die Akzeptanz der Bewohnerschaft gesucht. Unter intensiver Beteiligung der Hausbewohner soll bis September ein Gebäude ausgesucht werden, das dann im Zuge des Projekts "Sonneninsel" adaptiert wird.




Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.