Trofaiacher Stimmungsbilder
Herbert Scherübel: "Ich möchte mein Leben wieder zurückgewinnen"

Herbert Scherübel auf dem Weg zur Arbeit.  | Foto:  zVg/Trofaiacher Stimmungsbilder

Mit der Serie "Trofaiacher Stimmungsbilder" beleuchten wir die Lebensumstände von unterschiedlichsten Menschen in der Stadt Trofaiach in Zeiten der Coronakrise. Jacqueline Juri hat dazu die entsprechenden Telefoninterviews durchgeführt.

Einer dieser Interviewpartner von Jacqueline Juri ist in der sechsten Woche der Trofaiacher Unternehmer Herbert Scherübl (60).
Wir wollen gemeinsam den Blick in die Zukunft richten: Das Land fährt langsam wieder hoch.
Welche Gedanken haben Sie dazu?

HERBERT SCHERÜBEL: Einerseits freut es mich, dass wir wieder hochfahren, um die Wirtschaft und das soziale Leben auf einen Normalzustand zu bringen. Auf der anderen Seite habe ich Sorge, wenn man Interviews hört, wie das kürzlich ausgestrahlte und bestimmt von vielen Österreichern gehörte Interview des deutschen Virologen und Leiters der Charité Berlin. Dieser meinte, es könnte das Hochfahren vielleicht zu schnell und zu unvorsichtig vorangetrieben werden. Was dann eventuell zu einer zweiten Welle an Infektionen führen könnte. Das macht mir natürlich schon auch noch Sorgen, auch wenn ich das Hochfahren als positiv ansehe.

Was glauben Sie, wird sich in einem Jahr verändert haben?
HERBERT SCHERÜBEL: Ich glaube, dass das Wahren der Distanz, dieses Abstandhalten und Dinge anders zu erledigen, als wir es gewohnt waren, uns auch noch in einem Jahr begleiten werden. Wenn es in einem Jahr noch keinen Impfstoff geben sollte, dann betrifft das jene Situationen, die für uns vor nicht mal knapp zwei Monaten ganz normal waren, wie das Zusammentreffen vieler Menschen bei Großveranstaltungen in den Bereichen Sport und Kultur. Ich befürchte, dass es zu Veränderungen kommen wird, die nicht nur das kommende Jahr betreffen, sondern darüber hinaus uns auch noch weitere Jahre beschäftigen werden. Wie gesagt, das sind meine Befürchtungen, hoffen tue ich es nicht.

Was könnte Ihr persönliches Motto im Jahr 2020 sein?
HERBERT SCHERÜBEL: „Angstfrei leben“ wäre mein Motto für die Jahre 2020 und 2021. Ich möchte mein Leben wieder zurückgewinnen, daran werde ich arbeiten. Ich wünsche mir, dass die Bevölkerung den Weg zurück zur Normalität finden kann, ohne permanent Sorgen oder Ängste im Hinterkopf haben zu müssen. Der oft zitierte Spruch „Zu Tode gefürchtet, ist auch gestorben“ darf uns nicht einnehmen und darf nicht um sich greifen, denn das wäre ganz schlecht, weil „Angst fressen Seele auf!“. Aus der Angst heraus zu agieren, ist nicht gut, Vorsicht ja, aber zur Ängstlichkeit sage ich nein.

Wenn Sie in einem Satz diese vergangenen sechs Wochen zusammenfassen müssten, wie würde dann dieser Satz lauten?
HERBERT SCHERÜBEL: Unfassbar! Dieses Wort sagt alles aus, denn es ist unfassbar, was in diesen sechs Wochen auf der Welt und im Leben jedes einzelnen Menschen passiert ist.
Um nochmals auf den deutschen Virologen zurückzukommen, der es meiner Meinung nach treffend auf den Punkt gebracht hat, indem er meinte: „Keine auf dieser Welt lebenden Personen war jemals mit so einer Situation konfrontiert.“
Es ist einfach unfassbar!

Weitere "Trofaiacher Stimmungsbilder" finden Sie hier!

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