Basisseminar Besuchsdienst
„Jeder einzelne Mensch wird gebraucht“

- Groß ist die Freude bei zahlreichen einsamen Menschen, wenn sich eine liebe Person des Besuchsdienstes regelmäßig Zeit nimmt für ein Gespräch, fürs Zuhören, für kleine Unternehmungen wie etwa einen Spaziergang oder Caféhausbesuch.
- Foto: Gerd Altmann
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Viele Menschen sind einsam. Ein Besuchsdienst kann hier wertvolle Dienste leisten. Am 23. Jänner startet deshalb in Leoben das kostenlose Basisseminar „Besuchsdienst“ für Menschen, die anderen die Einsamkeit etwas erleichtern möchten.
LEOBEN. „Meiner Erfahrung nach – und das haben wir gerade jetzt wieder bei den Dreikönigs-Besuchen wahrgenommen – sind so viele Menschen alleine und einsam. Aber nicht nur zu Hause, es warten einsame Menschen auch in Pflegeheimen oder im Krankenhaus darauf, dass sie jemand besucht“, sagt Monika Brottrager-Jury, Regionalreferentin für Pflegeheimseelsorge Obersteiermark Ost. Es bestehe deshalb große Nachfrage nach Menschen, die hier Besuchsdienste ausüben. „Jeder einzelne Mensch wird gebraucht“, betont Monika Brottrager-Jury. Gemeinsam mit Fritz Plott wird sie das aktuelle Basisseminar „Besuchsdienst“ in Leoben abhalten, das am Donnerstag, 23. Jänner, um 16 Uhr mit einem Informationsabend startet.
Wertvolles Ehrenamt
Das Seminar mit vier dreistündigen Modulen verfolge einerseits das Ziel, verstärkt auf das Thema Besuchsdienst aufmerksam zu machen, andererseits Menschen zu motivieren, dieses wertvolle Ehrenamt auszuüben. „Ein Besuchsdienst ist ein verlässlicher Partner, der regelmäßig oder in vereinbarten Abständen einen einsamen Menschen besucht. Der besuchte Mensch kann mit ihm Sorgen und Freuden teilen, Gesellschaftsspiele spielen oder kleine Unternehmungen machen. Durch dieses hörende, fühlende Gegenüber wird dem einsamen Menschen wieder Würde und Ansehen verliehen, weil auf ihn eingegangen wird“, verdeutlicht Brottrager-Jury, die weiß, wie sehr sich die Menschen auf die Besuche freuen und sie sehnlichst erwarten.

- Jemand, der einfach da ist, einem die Hand hält und zuhört: Mehr braucht es oft gar nicht, um die Einsamkeit ein wenig zu lindern.
- Foto: Gundula Vogel
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Barrieren abbauen und besuchen
Was ihr sehr am Herzen liege, sei auch Folgendes: „In Pflegeheimen erzählen die Leute oft, dass sie jahrelang bei diversen Vereinen Mitglied waren, aber nachdem sie ins Pflegeheim gekommen sind, von keinem Vereinsmitglied mehr gehört haben. Ich weiß, dass es nicht am Desinteresse liegt, sondern man traut sich schlicht und einfach nicht.“ Deshalb sei es umso wichtiger, für dieses Thema zu sensibilisieren, Barrieren abzubauen und Kontakt zu halten.
Ein "Werkzeug" für das Miteinander
Mit dem Seminar möchte man Menschen niederschwellig ein "Werkzeug" in die Hand geben, wie sie mit anderen ins Gespräch kommen können, wie sie richtig zuhören, aber auch ein Gespür dafür entwickeln, wann und ob es dem Gegenüber zu viel wird. „Im Seminar gibt es die inhaltliche Ausbildung, dann ist ein Schnuppern in Begleitung möglich“, lässt Brottrager-Jury einblicken, und hofft, dass sich bald mehr einsame Menschen in unserem Bezirk auf regelmäßigen Besuch freuen dürfen.

- Bei einem Informationsabend können Interessierte Fragen stellen und erfahren weitere Details über den Besuchsdienst.
- Foto: The Climate Reality Project / Unsplash
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Termine
Das Basisseminar „Besuchsdienst“ ist ein Projekt von Pflegeheimseelsorge Obersteiermark Ost sowie Caritas und läuft auch im Rahmen von „Gesundes Leoben“.
- Informationsabend: Donnerstag, 23. Jänner, 16 Uhr
- Die vier dreistündigen Module werden jeweils donnerstags um 16 Uhr abgehalten: 30. Jänner, 6., 13., 20. Februar;
- Ort: Waasenstraße 29, Leoben (Haus neben der Kirche)
- Anmeldung erbeten bis Mittwoch, 15. Jänner, bei Monika Brottrager-Jury, Tel. 0676/874 26 859, monika.brottrager-jury@graz-seckau.at oder Fritz Plott, Tel. 0676/880 15 612 und E-Mail friedrich.plott@caritas-steiermark.at
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