Nimm ein Sackerl für mein Gackerl

Hundekot muss beseitigt werden: Am besten gleich durch den Hundebesitzer selbst! | Foto: bilderbox.biz
  • Hundekot muss beseitigt werden: Am besten gleich durch den Hundebesitzer selbst!
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LEOBEN. Hundekot auf Gehsteigen ist nicht angenehm. Vor allem, wenn man drauftritt. Noch nerviger ist es, wenn Spielplätze und Sandkisten durch Hundehäuferl verunreinigt sind. "Das ist eine Frechheit" sagt eine Mutter und ärgert sich über die unhygienischen und ungesunden Exkremente.
Dieses Problem ist auch in Leoben latent. Besonders der Spielplatz im Stadtpark Am Glacis ist häufig mit Tierkot verschmutzt. "Was wird seitens der Stadtgemeinde und Polizei dagegen unternommen?", fragt die besorgte Mutter.
"Ich kann wiederholt nur an die Vernunft der Hundebesitzer appellieren", sagt Alois Kieninger, Leiter des Referates für Grünflächen und Friedhöfe der Stadtgemeinde Leoben. 240.000 Hundekotsackerl habe man heuer bislang ausgegeben. "Rund 900 Hunde gibt es in Leoben. Da sollte doch jeder Hundebesitzer ein Sackerl für die Beseitigung eingesteckt haben", sagt Kieninger.

Zweckfremde Verwendung

Die Aufstellung von Hundekotsackerlspendern hält er nicht für zielführend: "Die Sackerl in den Spendern gehen weg wie die warmen Semmeln. Aber trotzdem liegt Hundekot auf der Straße."
Um den Transport dieser Sackerl zu erleichtern, gibt die Stadtgemeinde Leoben Anfang des nächsten Jahres Tascherl aus Kunststoffgeflecht aus, die an der Leine oder am Gürtel befestigt werden können. "So hat man immer einen kleinen Vorrat an Hundekotsackerl mit", sagt Kieninger.

Unwirksamer Zaun
Wenig hält Kieninger davon, die Spielplätze einzuzäunen: "Das löst das Problem nicht, denn irgendwann bleibt das Türl offen. Und gegen Katzen hilft auch ein Zaun nicht." Es sei traurig, wenn man Kinder einsperren müsse, weil Hunde mehr dürfen als sie. Kieninger appelliert an den Hausverstand: "Ich hätte gerne, dass die Hundebesitzer vernünftig sind und die Exkremente ihrer Vierbeiner beseitigen. Dass Hunde ihr ,Geschäft' auf öffentlichen Spielplätzen verrichten, ist für mich unverständlich."
Wolfgang Gaube

Zur Sache
Die Hundeabgabe in der Stadt Leoben beträgt 60 Euro pro Jahr für einen Hund, 120 Euro bzw. 180 Euro für einen weiteren Hund. Für Wach-, Nutz- und Jagdhunde, Zwingerhunde und Hunde mit Ausbildung beträgt die Hundeabgabe die Hälfte der vorhin genannten Beträge. Die Hundeabgabe ist eine Kommunalsteuer und wird von der Stadtgemeinde Leoben vorgeschrieben. Was die Hundeabgabe aber nicht ist: Eine Reinigungsgebühr, wenn Hunde mit ihrem Kot beispielsweise Gehwege, Straßen oder Spielplätze verunreinigen.
"Wenn ein Hundebesitzer im Jahr 30 oder 60 Euro zahlt, kann er doch nicht verlangen, dass Mitarbeiter der Straßenreinigung jeden Tag ein Häuferl Hundekot wegräumen", sagt Walter Gugatschka, Finanzdirektor der Stadt Leoben. Jeder, der in Leoben Hundesteuer bezahlt, bekommt pro Jahr 400 Stück Hundekotsackerl gratis.

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