Nachruf
Renate Schmidt ging leise und völlig unerwartet

Ihr Lachen und ihre Herzlichkeit werden fehlen: Renate Schmidt gab unzähligen Obdachlosen in ihrer Tagesstätte "Wendepunkt" Halt und Zuhause.  | Foto: Astrid Höbenreich-Mitteregger
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Renate Schmidt, Obfrau der Leobener Tagesstätte "Wendepunkt", verstarb vergangenen Samstag mit nur 64 Jahren.

Lebensfreude, Hoffnung, Vertrauen in das Gute, Liebenswürdigkeit, Herzlichkeit, Zielstrebigkeit und Hilfsbereitschaft haben durch sie Gestalt angenommen: Renate Schmidt, langjährige Obfrau des Vereins Wendepunkt in Leoben. Was für viele unfassbar ist: Am Samstag, 21. August 2021, verstarb sie ganz unerwartet im Alter von 64 Jahren. Renate Schmidt gründete vor 15 Jahren die Tagesstätte „Wendepunkt“ für Obdachlose in Leoben. Unbeirrt und voller Überzeugung sorgte sie gemeinsam mit ihrem Team aus freiwilligen Helfern dafür, dass Menschen, die – aus welchen Gründen auch immer – aus dem Netz der Gesellschaft gefallen waren, wenigstens für einige Stunden ein Zuhause hatten.

Offenes Ohr

Sie kochte für sie, bot ihnen eine Möglichkeit zum Duschen, Wäsche zu waschen, doch vor allem hatte Renate Schmidt stets ein offenes Ohr für jedes Anliegen, jede einzelne Geschichte. Sie begleitete ihre Schützlinge auf Behördenwegen und half ihnen auf diese Weise, den Weg zurück in die Gesellschaft zu finden. „Mitzuerleben, dass hoffnungslose Menschen wieder Perspektiven finden, Lasten von ihnen fallen, sie wieder Licht sehen und Schritte in ein neues Leben machen können, das ist es, was für mich das Allerschönste ist“, sagte Renate Schmidt einmal in einem Gespräch mit der WOCHE.

Der Mensch dahinter

Nie hinterfragte oder urteilte sie gar über die Gründe, warum jemand aus den Normen der Gesellschaft rutschte. Was sie sah, war einzig der Mensch, dem konkret und unbürokratisch geholfen werden musste. Dafür wurde Renate Schmidt 2013 der Menschenrechtspreis des Landes Steiermark verliehen. Ihre Energie schöpfte die Leobenerin aus dem Glauben und dem Zusammenhalt ihrer „großen Familie“, wie sie sagte.

Persönlicher Abschied: 26. August

Renate Schmidts Tod reißt eine Riesenlücke in den Alltag aller, die sie kannten und schätzten und die mit ihr nun einen Teil „Heimat" verloren haben. Sie hinterlässt zwei Töchter und zwei Enkelinnen. Renate Schmidt wird im engsten Familien- und Freundeskreis in Leoben beigesetzt. Ein persönlicher Abschied ist am Donnerstag, dem 26. August, von 9 bis 16 Uhr, in der Abschiedshalle am Zentralfriedhof Leoben möglich.

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