Krebshilfe Steiermark in Leoben
Sie sind da, wenn das Leben Kopf steht

Das Regionalberatungszentrum der Krebshilfe Steiermark in Leoben-Göss bietet Beratung, Informationen und Hilfe in der Vor- und Nachsorge sowie während einer Krebstherapie. Der klinische Psychologe Klaus Felser und die Diätologin Elisabeth Harmuth stehen dabei sowohl Betroffenen als auch Angehörigen aus der gesamten Obersteiermark zur Verfügung. 

BEZIRK LEOBEN. Es gibt bestimmte Worte, die will man von seinem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin auf keinen Fall hören, die treffen nahezu immer unvorbereitet und darüber hinaus zu früh im Leben. "Krebs" gehört in diese Kategorie und zählt zu jener Art von Diagnosen, die vielen Menschen im ersten Moment einmal den sprichwörtlichen Boden unter den Füßen wegziehen.

Laut Zahlen der Krebshilfe Steiermark erkranken jedes Jahr rund 0,5 Prozent der Bevölkerung an Krebs. Auf den Bezirk Leoben mit seine rund 59.000 Einwohnerinnen und Einwohner herunter gebrochen, sind das rund 295 Neuerkrankungen jährlich, bei gesamt 2.450 Betroffenen im Bezirk. Die Diagnose Krebs wird damit weitaus öfter gestellt, als es vielen bewusst ist. Die drei häufigsten Krebsarten sind dabei Prostata- beziehungsweise Brustkrebs, Lungenkrebs und Darmkrebs. 

Der klinische Psychologe Klaus Felser und die Diätologin Elisabeth Harmuth helfen in einer solchen Ausnahmesituation wieder festen Boden unter den Füßen zu finden. Sie sind die Gesichter hinter dem Regionalberatungszentrum der Krebshilfe Steiermark in Leoben-Göss und stehen sowohl Betroffenen als auch ihren Angehörigen zur Seite. 

Klaus Felser und Elisabeth Harmuth gehen auf die mit dem Thema Krebs verbundenen Ängste und Sorgen ein und bieten den Menschen Orientierung. | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • Klaus Felser und Elisabeth Harmuth gehen auf die mit dem Thema Krebs verbundenen Ängste und Sorgen ein und bieten den Menschen Orientierung.
  • Foto: RegionalMedien Steiermark
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Das nötige Werkzeug mitgeben

Wie genau, das sei sehr individuell, erzählt Felser im Gespräch. Primär biete er seinen Klientinnen und Klienten jedoch Beratung, Begleitung und Coaching – und zwar in der Beratungsstelle, bei Hausbesuchen oder auf Wunsch auch übers Telefon. Oftmals sei es die besorgte Ehefrau, die sich an die Beratungsstelle wendet, eine gute Freundin, der Patient oder die Patientin selbst. "Es gibt zuerst ein Kennenlerngespräch, da wird einmal geschaut, womit ich die Leute unterstützen kann. Wo sind vielleicht Ängste vorhanden? Wie können die Klientinnen und Klienten mit den Schmerzen umgehen?", gibt der klinische Psychologe, der seit Juni 2019 bei der Krebshilfe tätig ist, einen Einblick. Auch Fragen rund um die Chemotherapie – "wie schaffe ich das?", oder den Umgang mit Kindern – "wie kann ich ihnen das beibringen?", seien keine Seltenheit.  

"Egal was kommt, wir versuchen es aufzufangen", stellt der Psychologe klar. Der Hintergrund sei, dass man das Problem schlicht nicht zu 100 Prozent lösen, die Krebserkrankung nicht wegzaubern könne. 

"Mein fachlicher Zugang ist, dass man den Leuten durch Interventionstechniken ein Handwerkzeug mitgibt, und sie dann wirklich mit etwas rausgehen können, das sie verwenden und nutzen können."
Klaus Felser, klinischer Psychologe bei der Krebshilfe Steiermark, Regionalberatungsstelle Leoben-Göss

Ernährung als Ursache für Krebs

Einen ähnlichen Ansatz verfolgt auch Elisabeth Harmuth. Als Diätologin wisse sie nur zu gut, wie wichtig eine ausgewogene und gesunde Ernährung für die Gesundheit sei. "Rund ein Drittel der Krebserkrankungen sind ernährungsbedingt", berichtet sie. Doch nicht nur in der Vorsorge sei Ernährung ein wichtiges Thema. Auch in der Behandlung und Therapie von Krebs sowie in der Nachsorge tauchen bei Patienten viele Fragen auf.

Weil es mit der gesunden Ernährung nicht immer so einfach ist, haben wir ein paar Tipps gesammelt, die besonders im Umgang mit Kindern beachtet werden können.  | Foto: panthermedia
  • Weil es mit der gesunden Ernährung nicht immer so einfach ist, haben wir ein paar Tipps gesammelt, die besonders im Umgang mit Kindern beachtet werden können.
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"Einige kommen direkt nach der Diagnose und wollen wissen, was sie machen können, damit sie die Therapie besser vertragen." Denn diese sei oft mit Nebenwirkungen verbunden, "ob das jetzt Schlechtsein ist, Durchfall, Verstopfungen oder sonst etwas und da versuche ich, ihnen weiterzuhelfen und Orientierung zu bieten", führt Harmuth aus. Wesentliche Aufgabe der Diätologin sei es auch, den Patientinnen und Patienten "Orientierung" durch den Dschungel an Informationen zu bieten, die online kursieren; beispielsweise was Nahrungsergänzungsmittel betrifft. Schlussendlich spiele nicht nur eine ausgewogene Ernährung eine wesentliche Rolle, sondern auch Bewegung und Sport. Diese tue nicht nur dem Körper, sondern letztlich auch der Psyche und dem eigenen Wohlbefinden gut. 

Vor diesem Hintergrund bieten Felser und Harmuth neben der persönlichen Beratung, Begleitung und Vorträgen auch eine Veranstaltungsserie unter dem Titel "Walk and Talk". Beim gemütlichen Spazieren können sich Betroffene untereinander sowie mit Harmuth und Felser austauschen und über ihre Ängste, Sorgen und alles, was dazwischen liegt, reden.

Motiviert, etwas zu verändern

Natürlich sei die Arbeit nicht immer leicht, doch vielen Menschen könne man wirklich helfen. "Das ist ja oft eine langjährige, sehr enge, intime Zusammenarbeit, und umso schöner ist es, wenn man sieht, dass die Leute das schaffen; wenn man sieht, dass man helfen kann", führt Felser aus. "Viele haben ja so das Bild, dass die Leute extrem verzweifelt sind – und ja, das sind große Themen, große Probleme, aber ich glaube 98 Prozent der Leute sind motiviert, etwas zu verändern, und die nehmen das dann auch an", so Felser. 

Über Ängste und Sorge zu reden, kann dabei helfen, die Last von den Schultern zu nehmen. | Foto: Priscilla Du Preez / Unsplash
  • Über Ängste und Sorge zu reden, kann dabei helfen, die Last von den Schultern zu nehmen.
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Wertvolle Ernährungstipps zur Vorsorge:

  • Es wird empfohlen, reichlich Vollkornprodukte, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte zu essen.

  • Der Konsum verarbeiteter Lebensmittel und Fastfood, das reich an Fett, einfachen Kohlenhydraten oder Zucker ist, sollte begrenzt werden.

  • Der Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch sollte ebenfalls eingeschränkt werden.

  • Der Konsum von zuckergesüßten Getränken sowie Alkohol sollte begrenzt werden.

  • Nahrungsergänzungsmittel sollten zur Krebsprävention nicht verwendet werden, der Nährstoffbedarf vielmehr allein durch die Lebensmittel gedeckt werden.

  • Darüber hinaus rät Diätologin Elisabeth Harmuth dazu, auf ein gesundes Körpergewicht zu achten und körperlich aktiv zu sein.

  • Österreichische Krebshilfe Steiermark, Regionalberatungszentrum Leoben-Göss: Info, Kontakt und Termine über die Steiermark-Zentrale: Tel: 0316 / 47 44 33-0

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