Autofreie Zukunft?

So schaut’s mit dem Parken in der Stadt Leoben aus

Die Stadtgemeinde Leoben bietet für Pendlerinnen und Pendler – gegen eine entsprechende Gebühr – zahlreiche Parkplätze. In Zukunft möchte man die Innenstadt verkehrsberuhigter gestalten und den Pkw-Verkehr am Hauptplatz einschränken.

LEOBEN. Laut Statistik Austria befinden sich in der Stadt Leoben rund 1.600 Arbeitsstätten (Stand: Oktober 2021). Bei den zahlreichen Arbeitsplätzen ist es somit nicht wunderlich, dass Leoben mit über 10.000 Einpendlerinnen und -pendlern hinter Graz auf Platz zwei der größten Einpendlergemeinden in der Steiermark liegt, wie die Zahlen von Statistik Austria aus dem Jahr 2019 zeigen. Pendeln, also die Grenze der Wohngemeinde im Zuge des Arbeitsweges überschreiten zu müssen, ist in der Bezirkshauptstadt also ein allgegenwärtiges Thema. Und mit dieser Thematik geht auch die Parksituation in der Stadt einher, denn wer in einen anderen Ort mit dem Auto pendelt, muss ja dort auch sein Fahrzeug parken können. Von einigen Personen wurde da bereits die Idee eines preiswerten Pendlerparkplatzes in Hauptplatznähe in den Raum geworfen.

Ausreichend Parkflächen in der Stadt

Wie die Verantwortlichen der Stadtgemeinde und der Stadtwerke Leoben aufzeigen, biete Leoben grundsätzlich ausreichend Parkflächen: In der Altstadt-Tiefgarage gibt es 324 überdachte Stellplätze, 142 überdachte Parkplätze sowie 149 Parkplätze auf der Freifläche sind beim Asia Spa Leoben vorhanden, 334 überdachte Stellplätze stehen beim ÖBB-Parkdeck am Hauptbahnhof zur Verfügung und zudem gibt es rund 2.000 bewirtschaftete Parkplätze in der grünen und blauen Zone.

In der Altstadt-Tiefgarage kostet ein Parkticket für eine halbe Stunde 1,30 Euro und der Tagestarif schlägt sich mit 20 Euro zu Buche. In der blauen Kurzparkzone kann man maximal drei Stunden parken. Hier kostet jede angefangene halbe Stunde 0,50 Euro. Auf den grünen Parkflächen kann man zeitlich unbeschränkt parken und zahlt für eine halbe Stunde ebenfalls 50 Cent. Der Tagestarif für zehn gebührenpflichtige Stunden kostet sechs Euro und eine Jahreskarte für die grüne Zone ist um 370 Euro erhältlich.

Ob das Parken in der Stadt Leoben wirklich „preiswert“ ist, sei dahingestellt. Dies folge allerdings auch einer Strategie der Stadtgemeinde, die Innenstadt rund um den Hauptplatz in Zukunft „autofreier“ beziehungsweise verkehrsberuhigter zu gestalten. In den Jahren 2019 und 2020 wurde bereits ein breit angelegter Bürgerbeteiligungsprozess zum Thema „Zukunft Innenstadt“ durchgeführt. Als konkretes Projekt ging dabei die Neugestaltung des Hauptplatzes hervor, die heuer und nächstes Jahr umgesetzt wird (wir berichteten: Startschuss für die Bauarbeiten am Leobener Hauptplatz).

Zusätzlich seien auch Maßnahmen, um den Rad- und Fußverkehr zu stärken, geplant. Dies soll unter anderem durch die Einschränkung des Kfz- und Lkw-Verkehrs am Hauptplatz erfolgen. „Durch diese Form der Stadtgestaltung soll ein freiwillig geändertes Mobilitätsverhalten der Bevölkerung erreicht werden. In weiterer Folge sollen die angrenzenden Quartiere in ähnlicher Weise attraktiviert werden“, heißt es seitens der Stadtgemeinde Leoben. Zudem rufen die Stadtverantwortlichen auf, die Öffi-Angebote zu nutzen. So hält beispielsweise jede Buslinie der Stadtwerke Leoben im Umkreis des LCS.

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