Trofaiach: Vergoldetes Budget für 2015

TROFAIACH. 4,397.400 Euro - in Trofaiach nimmt man im nächsten Jahr so viel Geld wie nie zuvor für die infrastrukturelle Entwicklung in der Gemeinde zur Hand, wie in der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres 2014 beschlossen wurde. "Mit 28 Millionen Euro steht der Stadt im nächsten Jahr das größte Budget bisher zur Verfügung", freut sich Bürgermeister Mario Abl. "Die Schulden der Stadtgemeinde sind zudem stark im Sinken begriffen, 2016 erreichen wir mit rund 12 Millionen Euro einen Allzeittiefststand."
Genannte 4,4 Millionen Euro sollen vor allem für die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, in die Gemeindestraßen, das Freibad, die Feuerwehren und mehr aufgewendet werden. Im Gemeinderat stimmten fünf von sechs Fraktionen für den Budgetvorschlag. Einzig die KP weigerte sich, den Voranschlag anzunehmen. Zu viel Liberalismus, zu wenig soziale Gerechtigkeit fließe in die Budgetberechnungen ein und eine Stadt sei eben keine Firma, so die Argumente von KP-Funktionär Jürgen Enser.

Kopfschütteln
"Zum Glück leben wir in einer Demokratie und die Mehrheit will keine geschichtsresistenten Kommunisten", kommentierte Erich Temmel (VP) den Standpunkt der Gegenfraktion scharf.
Scharf wurde auch der Ton des Bürgermeisters ob der KP-Entscheidung, sich gegen eine Unternehmenssubvention in Höhe von 25.000 Euro auszusprechen, welche für eine Betriebsansiedelung im Gewerbepark Nord gewährt werden sollte. Eine derartige Förderung verstoße gegen die vom Gemeinderat beschlossenen Wirtschaftsrichtlinien, argumentierte die KP. "Das ist ein Mini-Beitrag für eine Betriebsansiedelung", zürnte Abl, "Gott sei Dank gibt es fünf andere Fraktionen im Gemeinderat, die die wirtschaftliche Realität sehen! Es ist eine Sauerei, gegen Arbeitsplätze und zusätzliche Steuereinnahmen zu stimmen."
Andere Gemeinden würden noch viel höhere Summen zur Hand nehmen, um Betriebe dazu zu bewegen, sich in der eigenen Gemeinde anzusiedeln, tönte es seitens Peter Marschnig (SP).

Text und Bild: Simon Pirouc