Konstituierende Sitzung des Gemeinderates
Kammern: Ein Wermutstropfen für Karl Dobnigg
Die konstituierende Sitzung des Gemeinderates von Kammern im Liesingtal fand am 29. Juli unter Beachtung der Covid-19-Sicherheitsmaßnahmen im Heimatsaal statt.
KAMMERN. "Gehen Sie mit offenen Augen und Ohren durch Ihre Gemeinde", lautete der Appell von LAbg. Helga Ahrer an die neu gewählten Mitglieder des Gemeinderates von Kammern im Liesingtal anlässlich der konstituierenden Sitzung im Heimatsaal Kammern. Karl Dobnigg (71) – er ist seit 1975 Gemeinderat und seit 2005 Bürgermeister – hatte bei der Gemeinderatswahl im Juni bei einer Wahlbeteiligung von 81,18 Prozent die absolute Mehrheit erreicht. 65,10 Prozent der Stimmen entfielen auf die SPÖ, die jetzt zehn Mandate im Gemeinderat hält, die ÖVP erreichte mit 30,20 Prozent der Stimmen fünf Mandate, die FPÖ ist nicht mehr im Ortsparlament vertreten. Mit Marianne Reibenbacher, Tina Doppelreiter, Bettina Lieber und und Monika Britzmann beträgt der Frauenanteil im SPÖ-Team 40 Prozent.
Bei der konstituierenden Sitzung wurde Dobnigg mit zehn von 15 Stimmen zum Bürgermeister gewählt. Neuer Vizebürgermeister ist Markus Stabler (SPÖ), er erhielt 14 Stimmen. Anton Kühberger (ÖVP) wurde einstimmig zum Gemeindekassier gewählt.
Hand zur Zusammenarbeit
"Mein Team und ich hat bei der Gemeinderatswahl das bislang beste Ergebnis für die SPÖ in Kammern erzielt. Daher ist es für mich verkraftbar, dass ich nicht einstimmig zum Bürgermeister gewählt wurde", sagte Karl Dobnigg in seiner Antrittsrede. Der Kammerner ÖVP reiche er die Hand zur Zusammenarbeit, ein sichtbares Zeichen dafür sei, dass der Gemeindekassier auch mit den Stimmen der SPÖ-Gemeinderäte gewählt wurde. "Wir wollen miteineinander und über die Parteigrenzen hinweg für die Bevölkerung arbeiten und vieles umsetzen", erklärte der Langzeitbürgermeister.
Attraktive Wohnsitzgemeinde
Kammern will sich weiter als attraktive Wohnsitzgemeinde etablieren, 39 Wohnungen sind im Bau oder bereits projektiert, erstmals wird es in diesem Sommer eine Nachmittagsbetreuung für Kindergartenkinder und Volksschüler geben. Das Senecura-Seniorenheim Viola erweitert sein Angebot um 30 Betten, für weniger mobile Gemeindebürger soll ein Shuttledienst eingerichtet werden. In politischer Allianz gelte es auch, weiter geplante Schottergruben im Gemeindegebiet zu verhindern.
Raue Töne im Wahlkampf
"Es geht mir um den Umgang mit öffentlichem Geld und um Respekt vor dem Steuerzahler", meinte Gemeindekassier Anton Kühberger zur Sparsamkeit. Seine Begründung, warum die ÖVP-Fraktion Dobnigg bei der Konstitutierung ihre Stimmen versagte: "Im Wahlkampf wurden wir als Verhinderer und Populisten dargestellt sowie uns Unwahrheiten unterstellt. Das ist schade, denn zuvor haben wir viereinhalb Jahre im Gemeinderat gut zusammengearbeitet und einen Großteil der Beschlüsse einstimmig gefällt."
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